Warum will kein Schwabe SPD Chef sein?
Abgeordneter Güller hat damit kein Problem
Die Bayern-SPD sucht einen neuen Landesvorsitzenden. Alle sechs Bewerber sind aus Altbayern. Wir sprachen darüber mit dem Sprecher der schwäbischen Landtagsabgeordneten, Harald Güller (Neusäß).
Herr Güller, will trotz der Schulz-Euphorie niemand aus Schwaben bayerischer SPD-Chef werden?
Güller: Es hat sich keiner aufgedrängt. Aber ich halte es für völlig unproblematisch, dass es keinen Kandidaten aus Schwaben gibt.
Ehrlich? Für den Landesvorsitz gehen nun fünf Oberbayern und ein Niederbayer ins Rennen. Ist dieses Ungleichgewicht kein Problem?
Güller: Ich finde nicht. Es kann halt nur einer Landesvorsitzender werden.
Aber Herr Güller, fünf Kandidaten aus Oberbayern …
Güller: Ja, ideal ist das nicht. Vielleicht wäre es eine Aufgabe des dortigen Bezirksvorsitzenden gewesen, das besser zu steuern. Und ich gebe zu: Intern haben wir schon gefrotzelt, ob nicht ein paar Ortsvereine aus Oberbayern noch mehr Kandidaten hätten nominieren können …
Droht der Schwaben-SPD ein Bedeutungsverlust in der Partei?
Güller: Entscheidend ist, dass die schwäbische SPD im Landesvorstand der Partei ordentlich vertreten ist. Es gab da mal eine Tendenz, einzelne Bezirke aus dem Leitungsgremium rauszudrängen. Aber das ist hoffentlich vorbei.
In diesem wichtigen Partei-Gremium sitzen mehr als 30 Leute, davon zwei aus Schwaben. Wie viele sollten es nach den Neuwahlen im Mai sein?
Güller: Drei. Die Schwaben-SPD hat also keinen Kandidaten für den Landesvorsitz. Liegt das auch daran, dass der Bezirksverband nach dem Rücktritt und der Inhaftierung von Linus Förster vor einigen Monaten selbst noch nicht einmal einen neuen Vorsitzenden hat?
Güller: Die Stellvertreter führen seither die Geschäfte. Und am 1. April haben wir turnusgemäß einen Bezirksparteitag in Neu-Ulm, bei dem ein neuer Vorstand sowie eine neue Vorsitzende oder ein neuer Vorsitzender gewählt werden. (hogs)