Augsburgs Schuss ins Glück
Eishockey Die Panther machen es gegen Iserlohn spannender, als es sein müsste. Verteidiger Mark Cundari wird im Penaltyschießen zum Matchwinner
Mark Cundari wird auch in der kommenden Saison in Augsburg spielen. Das ist eine gute Nachricht, denn der Kanadier ist nicht nur ein ausgezeichneter Verteidiger. Er kann auch Penaltys schießen. Das bewies er gestern gleich doppelt. 3:3 hatte es nach 60 Minuten regulärer Spielzeit und fünfminütiger Verlängerung gestanden. Dann kam Cundari, der vergangene Woche seinen Vertrag mit den Panthern um ein Jahr verlängert hat. Trainer Mike Stewart schickte ihn im Penaltyschießen gleich zweimal ins Duell mit Iserlohns Torwart Chet Pickard – zweimal traf er, der Extra-Punkt blieb in Augsburg. „Er hat zwei schöne Tore geschossen und das Spiel für uns gewonnen“, lobte Stewart.
Den Sieg hätte seine Mannschaft vor 4744 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion aber auch einfacher haben können. Sie versäumte es allerdings, ihre spielerische Überlegenheit in Tore umzumünzen. Das galt vor allem für das erste Drittel, das Torszenen auf beiden Seiten gleich im Dutzend bot. Zum einen lag dies an den offensivstarken Gastgebern, zum anderen aber auch an Unkonzentriertheiten in der Defensive. Der Ex-Augsburger Luigi Caporusso saß auf der Strafbank, als Trevor Parkes aus spitzem Winkel zum 1:0 traf (2.). Iserlohn, das mit nur drei Reihen spielte, mühte sich redlich und profitierte immer wieder von Aussetzern der Panther. Einzig Panther-Torwart Jonathan Boutin erreichte sofort Betriebstemperatur und rettete einige Male in höchster Not. Spektakulär seine eingesprungene Rettungsgrätsche, mit der er einen Schuss von Iserlohns Marcel Kahle abwehrte (9.).
Als Cundari mit einem Schlagschuss auf 2:0 erhöhte (10.), schien eine Vorentscheidung gefallen. Weit gefehlt: Ryan Button verkürzte nach elf Sekunden in Überzahl auf 1:2 (13.). In der folgenden Pause fand Gäste-Trainer Jari Pasanen offensichtlich die richtigen Worte, denn seine Mannschaft dominierte plötzlich. Erst traf Caporusso per „Bauerntrick“zum 2:2 (23.). Dann kippte die Partie komplett, als Justin Shugg gerade zehn Sekunden auf der Strafbank gesessen hatte und erneut der einstige Panther-Topscorer Caporusso zum 2:3 erfolgreich war (26.). Erst mit einem Gewaltschuss von der blauen Linie brachte Gabe Guentzel die Seinen wieder zurück ins Spiel. Parkes fälschte den Puck leicht zum 3:3 (33.) ab. „Beide Mannschaften haben dann ein bisschen müde ausgeschaut“, sagte Stewart. Im Penaltyschießen trotzte Cundari aber der Müdigkeit und behielt die Nerven. Nun können die Augsburger Panther nur noch theoretisch aus den Play-offs verdrängt werden. Nach dem 5:2-Sieg der Münchner in Ingolstadt beträgt der Vorsprung auf den siebtplatzierten ERCI 15 Punkte – fünf Spieltage vor Ende der Hauptrunde.