Der Landkreis lockt
Es ist vollbracht: Peri lässt sich (auch) in Günzburg nieder. Damit gehört die Stadt zur Weißenhorner Unternehmensfamilie mit weltweit rund 120 Standorten. Allerdings ist Günzburg nicht irgendeine Produktionsstätte, sondern hier soll das sogenannte Leitwerk für die Gerüste entstehen. Platz genug ist vorhanden, Peri hat offenbar alles an Flächen zusammengekauft, was zu bekommen war – also eine ganze Menge. Das spricht sehr dafür, dass es nicht bei den jetzt verkündeten 90 neuen Stellen bleibt, sondern dass es in den nächsten Jahren eher doppelt oder dreimal so viele werden könnten. Das wäre für den ohnehin wirtschaftsstarken Landkreis ein weiterer Schluck aus der Pulle. Wer denkt da noch an BMW? Die wollten in unmittelbarer Nachbarschaft, auf dem interkommunalen Gewerbegebiet Areal Pro, „nur“ein Auslieferungslager etablieren, das viel Fläche verbraucht und nur relativ wenige, nicht unbedingt hoch qualifizierte Jobs geschaffen hätte.
Innerhalb von wenigen Monaten ist es gelungen, im nördlichen Landkreis drei bedeutende Firmen anzusiedeln. Neben Peri ist das der renommierte Kindersitz-Hersteller Britax Römer, der auf dem einstigen Fliegerhorst-Gelände gerade seine Europa-Zentrale mit rund 380 Beschäftigten hochzieht. Die Ulmer mussten das Unternehmen „hergeben“, weil es sich dort nicht mehr entwickeln konnte. Und das ist die Fassadenbau-Firma Pohltec, die ihre Wertinger Niederlassung mit 50 Arbeitskräften nach Günzburg verlegt hat. So könnte es eigentlich weitergehen, denn noch gibt es genügend Gewerbeflächen.