Kaum alltagstauglich
Die neue internationale Kontonummer hat schnell einen Spitznamen bekommen. IBAN, die Schreckliche. Die Anspielung auf einen berüchtigten russischen Zaren ist kein Zufall. Denn die in Deutschland 22-stellige Kontonummer ist im Alltag eine Plage. Zwar mag ein einheitlicher europäischer Zahlungsverkehr der Wirtschaft Vorteile bringen. Dank IBAN können Unternehmen grenzüberschreitende Überweisungen schneller abwickeln. Dem normalen Verbraucher bringt das System aber nicht viel – außer Verwirrung und Unsicherheit. Wie viel grenzüberschreitende Überweisungen führen wir aus? Eine 22-stellige Zahl schreckt einfach ab. Und in einigen EU-Ländern ist sie noch länger.
Die Beteuerung, dass man sich die eigene IBAN-Nummer leicht merken kann, weil sie sich im Kern aus Ländercode, Bankleitzahl und Kontonummer zusammensetzt, ist alltagsfern. Muss man die Nummer abtippen, wird IBAN endgültig zum Zahlenmonstrum. Hat man bereits vier oder fünf oder doch schon sechs Nullen eingetragen? Stimmt die Reihenfolge? Eigentlich schützt die in IBAN enthaltene Sicherheitszahl vor Zahlendrehern. Dies ist aber auch dringend nötig. Denn für den unwahrscheinlichen, aber denkbaren Fall, dass eine Überweisung auf dem falschen Konto landet, liegt die Schuld nicht bei der Bank, sondern beim Kunden. Das Geld zurückzubekommen, kann aufwendig sein.