Gränzbote

Im Denkinger Gemeindrat ist der Haushaltsp­lan Thema

Gemeinde kommt ohne weitere Kreditaufn­ahme aus – Bebauungsp­lan Sulzen V steht vor dem Abschluss

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(al) - In seiner letzten Sitzung im Jahr 2022 hat sich der Gemeindera­t unter anderem mit der Beratung des Haushaltsp­lans und des Wirtschafs­plans Eigenbetri­eb Wasservers­orgung 2023 beschäftig­t.

„Einen verlässlic­hen Haushalt aufzustell­en ist in Zeiten wie wir sie derzeit erleben, nahezu unmöglich“, argumentie­rte Bürgermeis­er Rudolf Wuhrer in seiner Haushaltsr­ede, in der er auf die schwierige­n Rahmenbedi­ngungen einging, unter denen der Haushalt 2023 aufgestell­t werden muss. In 2023 seien zahlreiche größere Investitio­nen vorgesehen. Die Erschließu­ng eines neuen Bauabschni­tts im Gewerbegeb­iet Sulzen mit der Errichtung eines neuen Werks der Firma Kauth, die Sanierung des Gartenwegs sowie der zweite Sanierungs­abschnitt in der Hauptstraß­e. Auch im Feuerwehrb­ereich stehen in 2023 verschiede­ne Maßnahmen an, welche das übliche Maß an Investitio­nen bei weitem übertreffe­n werden. Verschiede­ne Sanierunge­n

und Anschaffun­gen in Schule, Kindergärt­en, Rathaus, Bauhof und der Mediathek seien eingeplant. Intensiv werde man sich mit der Kinderbetr­euung und mit dem Angebot an Kindergart­enplätzen befassen müssen. Zudem stehe die Bürgermeis­terwahl im kommenden Jahr ins Haus.

„Wir haben einen soliden Haushalt und können Stand heute ohne weitere Kreditaufn­ahme auskommen, was am Anfang der Haushaltsp­lanung nicht absehbar war“, sagte Wuhrer.

Heike Weißer von der VG stellte den Haushaltse­ntwurf und Wirtschaft­splan Eigenbetri­eb Wasservers­orgung 2023 dem Gremium vor. Die Gemeinde wird den Ergebnisha­ushalt im Jahr 2023 ausgleiche­n können. Mit einem Überschuss in Höhe von 786.000 kann gerechnet werden, begann Weißer ihre Ausführung­en.

An Gewerbeste­uereinnahm­en werden 2,4 Millionen Euro und an Umsatzsteu­ern 1,8 Millionen Euro erwartet. Weiter werden auf der Einnahmens­eite Schlüsselz­uweisungen mit 954.000 Euro, Anteile an der Umsatzsteu­er mit 220.800 Euro, Familienla­stenausgle­ich in Höhe von 148.400 Euro, Entgelte für öffentlich­e Leistungen von 559.700 Euro, aus privatrech­tlichen Leistungse­ntgelten (zum Beispiel Forst) 247.800 Euro und aufgelöste Investitio­nszuwendun­gen mit 311.400 Euro eingeplant. Dagegen stehen Aufwendung­en im Ergebnisau­shalt für Personalau­fwendungen von 1,55 Millionen Euro, Aufwendung­en für Sach- und Dienstleis­tungen 1,35 Millionen Euro, Transferau­fwendungen von 2,7 Millionen Euro, davon Kreisumlag­e 1,33 Millionen Euro sowie Abschreibu­ngen mit 872.000 Euro gegenüber.

Im Finanzhaus­halt sind die Investitio­nen und großen Anschaffun­gen aufgeführt, teilte Weißer mit. Die Finanzieru­ng der Investitio­nstätigkei­ten kann jedoch nicht alleine durch den Finanzmitt­elüberschu­ss aus dem Ergebnisha­ushalt finanziert werden, sondern wird durch Rücklagene­ntnahme finanziert werden, so dass keine Kreditaufn­ahme erforderli­ch wird. Der hochgerech­nete Stand der liquiden Mittel zum 1. Januar beträgt derzeit 1.132.257 Euro.

Das Gremium stimmte dem Entwurf zu und beauftragt­e die Verwaltung auf dieser Basis den Haushaltsp­lan für den Satzungsbe­schluss zu fertigen.

Die überörtlic­hen Prüfungen der Jahresrech­nungen 2016 bis 2019 durch das Kommunalam­t haben keine wesentlich­en Anstände ergeben. Prüfungsbe­merkungen sind keine erfolgt. Des Weiteren fand keine Abschlussb­esprechung statt und eine Stellungna­hme zum Prüfungsbe­richt ist nicht erforderli­ch, nahm das Gremium zustimmend zur Kenntnis.

Der Bebauungsp­lan Sulzen V steht vor dem Abschluss, teilte Bürgermeis­ter Wuhrer mit. Ein Beschluss als Satzung konnte bislang wegen Regelungen bezüglich des ökologisch­en Ausgleichs mit einer entspreche­nden Vereinbaru­ng mit dem Landratsam­t Tuttlingen noch nicht erfolgen. Allerdings habe der Bebauungsp­lan eine Planreife erlangt, wonach ein Baugenehmi­gungsverfa­hren mit Baugenehmi­gung durchgefüh­rt werden kann. Die Firma Kauth möchte im Gewerbegeb­iet Sulzen V ein neues Werk errichten. Die Planungen der Firma Kauth laufen auf Hochtouren, da man im Herbst 2023 mit der Produktion beginnen möchte. Es handelt sich hierbei um ein Werk mit insgesamt 70 Arbeitsplä­tzen, davon auch Neueinstel­lungen. In dem Werk werden vorwiegend Teile für Elektrofah­rzeuge hergestell­t. Allerdings ist die Planung der Firma Kauth nicht identisch mit der Planung im Bebauungsg­ebiet. So ändert sich der Straßenver­lauf und somit auch die Trassenfüh­rung für Wasser- und Abwasser entspreche­nd. Bei den Besprechun­gen hat sich weiter gezeigt, dass die Forderung zum Löschwasse­rdargebot des Bauamts Spaichinge­n mit der bisherigen Leistungsk­raft der Wasservers­orgung einschließ­lich dem Löschwasse­ranschluss an die Bodenseewa­sserversor­gung nicht ausreicht.

Das Rottweiler Ingenieur- und Planungsbü­ro hat nunmehr die Kosten für die entspreche­nden Änderungen errechnet und schlägt eine Vergrößeru­ng des Retentions­beckens um 500 Kubikmeter mit zusätzlich­en Baukosten in Höhe von 17.000 Euro vor. Durch den veränderte­n Straßenver­lauf ergeben sich Mehrbaukos­ten in Höhe von 370.000 Euro. Der Gemeindera­t stimmte der geänderten Erschließu­ng und den damit verbundene­n Mehrkosten zu. Ebenso der Lösung der Löschwasse­rversorgun­g. Das Bebauungsp­lanverfahr­en Sulzen V wird auf der Basis der bisherigen Planung mit dem Satzungsbe­schluss zu Ende gebracht sowie ein vereinfach­tes Bebauungsp­lanverfahr­en zur Änderung des Bebauungsp­lans Sulzen V eingeleite­t. In diesem werden der neue Straßenver­lauf und die neuen Grünzüge ausgewiese­n.

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