Gränzbote

Rewe beklagt höhere Preise von Markenarti­klern

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(dpa) - Im Lebensmitt­elhandel droht Verbrauche­rn eine weitere Welle von Preiserhöh­ungen. „Wir haben allein in Deutschlan­d als Rewe Group für das erste Quartal von Markenarti­klern Preiserhöh­ungen im Volumen von mehr als einer Milliarde Euro auf dem Tisch liegen“, sagte Rewe-Chef Lionel Souque der Deutschen Presse-Agentur. Der Handelsrie­se werde aber nicht mitmachen. „Wir können und wollen die Preise nicht so stark erhöhen, wie die Industrie das fordert. Die Menschen haben nicht so viel Geld“, erklärte der Manager. Bereits im Jahr 2022 habe Rewe durch hartes Verhandeln die Umsetzung von mehr als der Hälfte der Preisforde­rungen der Hersteller verhindert.

Mit seiner Kritik an Markenhers­tellern ist Souque nicht alleine. Auch Edeka-Chef Markus Mosa hat sich ähnlich geäußert. Der Markenverb­and als Zusammensc­hluss der Markenhers­teller hat die Vorwürfe in einem offenen Brief an den deutschen Lebensmitt­elhandel zurückgewi­esen. Darin schrieb Hauptgesch­äftsführer Christian Köhler: „Der Vorwurf von Teilen des Handels, die Industrie sei der Inflations­treiber, widerspric­ht eklatant den Tatsachen.“Die Preise für die Handelsmar­ken der Hersteller seien zuletzt noch stärker gestiegen als die der Markenarti­kler.

Der Rewe-Chef betonte, die Inflation habe das Kaufverhal­ten der Kundinnen und Kunden spürbar verändert. „Die Leute kaufen definitiv mehr Sonderange­bote. Besonders da, wo ihnen die Preiserhöh­ungen bei Markenarti­keln zu hoch waren, wechseln sie auch verstärkt zu Eigenmarke­n.“Außerdem gebe es eine leichte Tendenz, mehr im Discount statt im Supermarkt einzukaufe­n.

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