Bauprojekte, so weit das Auge reicht
Neubau, Umbau, Abriss: In Tuttlingen hat sich 2021 einiges getan
sind dabei alle übernommen worden. Große bauliche Veränderungen soll es an dem Markt in der Weimarstraße aber erst einmal nicht geben. Denn: Es sei nicht wirtschaftlich den kompletten Markt aufwändig zu sanieren, wenn in den kommenden Jahren neu gebaut werden soll. Die Mitarbeiter, hat Milkau komplett übernommen.
Ein wenig anders steht es um die Real-Mitarbeiter. Der Markt soll zum 30. April 2022 geschlossen werden. 63 Angestellte verlieren ihren Arbeitsplatz. Kaufland übernimmt den Standort und plant einen Neubau. Die beiden Gebäude werden ebenso wie die dortige Tankstelle abgerissen, da die Bausubstanz zu schlecht für eine Sanierung ist. Da die Betriebsunterbrechung rund 17 Monate dauert, kann Kaufland die Mitarbeiter nicht halten. Die bestehende Filiale in der Stockacher Straße soll hingegen aufwändig saniert werden.
Auch beim Thema Wohnen hat sich in Tuttlingen 2021 einiges getan. Zum Beispiel beim Projekt DreiKronen-Hof auf dem Union-Areal. Bereits im März 2017 hatte sich die Wohnbau bei einem ausgelobten Wettbewerb zur Entwicklung des Areals knapp gegen einen weiteren Mitstreiter durchgesetzt. Das Projekt gestaltete sich allerdings komplizierter, als gedacht und der Spatenstich verschob sich immer weiter nach hinten. Abstimmungsgespräche mit Behörden und Beteiligten entwickelten sich laut Wohnbau-Geschäftsführer Horst Riess zu „zeitraubenden Planungsprozessen“. Neben dem Hin und Her um das denkmalgeschützte Enslin-Haus, spielte dabei auch die geplante Änderung der Verkehrsführung eine Rolle.
Nichtsdestotrotz soll es nun aber tatsächlich bald losgehen. Geplant waren neben Wohnungen und Büros auch zahlreiche Geschäfte. Doch: Die Pläne, in den Gebäuden Einzelhandel anzusiedeln, haben sich bald zerschlagen. So war anfangs geplant, die drei Gebäudekomplexe mit etwa 50 Prozent Wohnungen und 50 Prozent Gewerbe zu füllen. Eine große Einkaufs-Mall war im Gespräch, ebenso eine Mediathek. Mit der Zeit sprangen die Interessenten jedoch wieder ab. Um die Gebäude gefüllt zu bekommen, wird die Wohnbau nun statt den ursprünglich geplanten 47 Wohneinheiten 71 Wohnungen bauen. Diskussionen gab es zuletzt um die Fassade. Denn: Vor allem um angesichts der geänderten Nutzung die Kosten zu senken, will die Wohnbau die Fassade teilweise anders gestalten, als vertraglich ausgemacht.
So sollte das Quartier durchgehend eine Klinker-Fassade aus Ziegelvollstein erhalten. Da die Gebäude aber nun überwiegend als Wohnraum genutzt werden, würde die Wohnbau zur Seite des Innenhofs gerne eine Putzfassade aufbringen. Diese sei rund 100 Euro pro Quadratmeter billiger.
An anderer Stelle laufen die Wohnbau-Bauarbeiten reibungsloser: In der Bodenseestraße entstehen derzeit 100 Wohnungen – 50 zum Verkauf und 50 zur Vermietung. Der Einzug ist für Ende 2022 geplant. Die zukünftigen Eigentümer können sowohl als Selbstnutzer als auch als vermietender Kapitalanleger Fördermittel beantragen. Der komplette Mietwohnungsbau wird mit 33 Prozent günstigeren Mieten angeboten, als sie im Mietspiegel der Stadt Tuttlingen vorgesehen sind.