Das Aus für den rosafarbenen Lappen
Alexander Doderer hat in seinem Führerschein noch ein ganz besonderes Foto
SEITINGEN-OBERFLACHT - Alexander Doderer aus Seitingen-Oberflacht hat sich auf unseren Aufruf gemeldet und ein Foto von seinem alten „Lappen“geschickt. Obwohl dieser trotz seiner 30 Jahre (ausgestellt wurde er 1991) noch extrem gut aussieht – „Er wurde immer gepflegt“, sagt Doderer und lacht – muss er bis zum 19. Januar 2022 in eine neue Plastikkarte umgetauscht werden.
Grund dafür ist eine Vorgabe der Europäischen Union, dass Papierführerscheine (die in Deutschland bis 1998 ausgestellt wurden) umgetauscht werden müssen. Alle diejenigen, die zwischen 1953 und 1958 geboren wurden und einen Führerschein besitzen, der bis einschließlich 31. Dezember 1998 ausgestellt wurde, sollten das eigentlich bis Ende dieses Jahres erledigen. Die Schonfrist gilt aber wie gesagt bis zum 19. Januar.
Alexander Doderer findet es irgendwie schade, dass sein Papierführerschein dann bald Geschichte sein wird, wenn er erst einmal auf der Gemeinde gewesen ist („Digital geht das ja nicht“). „Es verliert an gewisser Exotik, wenn man alles nur noch in Kreditkartenformat hat. Es ist eine gewisse Entzauberung, aber das ist ja in vielen Bereichen so.“
Als er 1972 seine Prüfung bestand und seinen ersten Führerschein bekam, war dieser noch grau. „Das war nicht einmal richtiges Papier und irgendwann ist er in der Tat verschimmelt.“Den rosafarbenen Nachfolger musste Doderer „vielleicht drei Mal“bei einer Kontrolle zeigen. Und jedes Mal habe es Diskussionen wegen seines Fotos gegeben, das ihn halb von vorne, halb im Profil zeigt. „
Die Polizei fragt jedes Mal, wie es sein könne, dass ich so ein Bild im Führerschein habe und kein Passfoto. Heute ginge das nicht mehr.“Probleme mit einem der Polizeibeamten habe er deswegen aber nie bekommen.
In Zukunft wird es für Diskussionen dann keinen Raum mehr geben. Auf den neuen Führerschein muss ein biometrisches Passbild.
Gerne können Sie uns auch ein Bild Ihres alten „Lappens“per Mail an redaktion.stadt.tuttlingen@schwaebische.de zusenden.