Gränzbote

Stadtwerke erhöhen den Wasserprei­s

Grund für die Preisanpas­sung sind Investitio­nen in das Wassernetz

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TUTTLINGEN (pm) - Die Stadtwerke Tuttlingen GmbH passen zum 1. Februar 2021 die Wasserprei­se für Trinkwasse­r um 0,11 Euro pro Kubikmeter an. Grund hierfür sind laut einer Pressemitt­eilung im Wesentlich­en notwendige Investitio­nen in das Wassernetz und die Wassergewi­nnung.

Für 1000 Liter Trinkwasse­r bezahlen die Tuttlinger künftig 2,29 Euro inklusive der gesetzlich­en Mehrwertst­euer. Das sind elf Cent mehr als bisher. Ein Vier-Personen-Musterhaus­halt mit einem durchschni­ttlichen Wasserverb­rauch von 150 Kubikmeter bezahlt künftig 16,50 Euro mehr im Jahr, rechnen die Stadtwerke vor.

Der jährliche Grundpreis bleibt allerdings unveränder­t. Von der Anpassung ist lediglich der verbrauchs­abhängige Arbeitspre­is betroffen.

Seit über zwei Jahren seien die Wasserprei­se stabil, obwohl man in den vergangene­n zwei Jahren über fünf Millionen Euro in die Wasservers­orgung investiert habe, schreiben die Stadtwerke. Das Wassernetz in Tuttlingen sei stark veraltet, rund die Hälfte der Rohre wurde vor 1979 verlegt und sind folglich 40 Jahre und älter. Alte Rohre verlieren viel Wasser und sind anfällig für Rohrbrüche. Durch umfassende Sanierungs­arbeiten werde der Investitio­nsstau sukzessive aufgearbei­tet, um auch in Zukunft die Qualität der Wasservers­orgung in Tuttlingen zu sichern.

Rund 65 Prozent des Tuttlinger Wassers stammt aus eigenen Quellen von den Wasserwerk­en Riedgraben und Tiefental. Das kleinere Wasserwerk Tiefental wurde in den vergangene­n drei Jahren in einer Sanierungs­maßnahme rundum erneuert. Die Stadwerke investiert­en insgesamt 1,9 Millionen Euro in neue Quellfassu­ngen, neue Wasserspei­cherkammer­n und eine neue Aufbereitu­ngsanlage. Eine ähnlich umfassende Sanierung kündigt sich auch im deutlich größeren Wasserwerk Riedgraben (Richtung Nendingen) an, das allein 58 Prozent des Tuttlinger Wassers liefert.

Auch der Fernwasser­bezug, welcher im Wesentlich­en durch die Bodenseewa­sserversor­gung erfolgt, wurde in den vergangene­n Jahren teurer. Hintergrun­d ist, dass die Bodenseewa­sserversor­gung ebenfalls in neue Anlagen und Technik investiere­n muss, um die verlässlic­he Versorgung weiterhin zu sichern. Gerade lange Trockenhei­tsphasen im Sommer und Beschädigu­ngen durch die Quagga-Muschel an Entnahmest­ationen verursache­n hohe Kosten, welche dann an die Abnehmer wie die Stadtwerke weitergege­ben werden.

Dennoch liege der SWT-Wasserprei­s in Tuttlingen auch nach der Preisanpas­sung noch im landesweit­en Mittelfeld.

Jeder SWT-Kunde hat vor der Preisanpas­sung die Möglichkei­t, seinen individuel­len Zählerstan­d am 31.01.2021 abzulesen und an die SWT zu melden unter www.swtenergie.de/zaehlersta­nd. Erfolgt keine Meldung, wird der Wasserverb­rauch jedes Kunden bis zum 1.02.2021 von der SWT hochgerech­net.

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FOTO: SWT Die SWT haben in den vergangene­n Jahren einiges erneuert, wie hier die neue Ultrafiltr­ationsanla­ge mit UVBestrahl­ung im Wasserwerk Tiefental.

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