Landkreis erlaubt Hybrid-Unterricht
TUTTLINGEN (bwo) - Ab sofort sind Schulen im Kreis Tuttlingen berechtigt, ab Klasse acht in den Wechselbetrieb zu gehen. Das teilt das Landratsamt mit. Die Voraussetzung ist mit der Überschreitung des Inzidenzwertes (209,9: Stand Dienstag) erfüllt. Mindestens 200 Menschen müssen sich in den vergangenen sieben Tagen in einem Landkreis angesteckt haben, damit das Modell infrage kommt.
Montagnachmittag veröffentlichte die Landesregierung die CoronaVerordnung, die den Schulleitungen weitreichende Spielräume bei der Organisation des Unterrichts einräumt. So heißt es in der Verordnung: „Die Entscheidung über die vorübergehende Schulorganisation im Wechselbetrieb trifft bei Vorliegen der Voraussetzungen die Schulleitung im Einvernehmen mit der zuständigen Schulaufsichtsbehörde und dem zuständigen Gesundheitsamt. Die oberste Schulaufsichtsbehörde kann im Einzelfall die Umstellung auf Wechselbetrieb vorgeben.“Die Gestaltung des Wechselunterrichts obliegt den Schulen.
Das Gesundheitsamt muss das Modell aber absegnen. Auf Nachfrage erklärt Julia Hager, Pressesprecherin des Landratsamts. „Bislang konnte durch das Gesundheitsamt keine Schule als Streuherd identifiziert werden, so dass auch keine Schule zur Ergreifung von Maßnahmen verpflichtet werden kann. Es gilt: jede Schule, die sich bereit erklärt, den Wechselunterricht einzuführen, soll und darf diesen auch einführen. Das Gesundheitsamt begrüßt es ausdrücklich, wenn Schulen sich für die Maßnahme des Wechselunterrichts entscheiden, da somit weitere Kontakte vermindert werden können.“
Zwei Schulen hätten sich bereits beim Gesundheitsamt gemeldet. Eine Schule werde den Wechselbetrieb zeitnah starten, eine andere habe sich zunächst nur informiert.
Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck ist froh, dass es jetzt Klarheit gibt: „Unsere Schulen sind für den Wechselunterricht vorbereitet – und in Anbetracht unserer Tuttlinger Inzidenzzahlen ist es auch die einzig sinnvolle Lösung – übrigens nicht nur mit Blick auf den Unterricht selbst: Die meisten Klagen, die wir derzeit mit Blick auf Corona bekommen, betreffen volle Ringzüge und Busse sowie Gedrängel an Haltestellen während des Schülerverkehrs. Wenn ein großer Teil der Schüler ab sofort zu Hause bleibt, wird sich die Lage entspannen.“