Gränzbote

Schau-Fenster für Vereine

Gemeindera­t sucht sinnvolle Zwischennu­tzung für das entkernte Kimmerl-Gebäude

- Von Regina Braungart

SPAICHINGE­N - Während inzwischen die Gemeindera­tssitzunge­n ruhig, sachlich konstrukti­v und zeitlich im Rahmen verlaufen, klang bei einem Punkt in der jüngsten Ratssitzun­g die Vergangenh­eit nach. Es ging eigentlich um einen Antrag von Werner Reisbeck, der vorgeschla­gen hatte, das leerstehen­de Kimmerlgeb­äude so aufzuwerte­n, dass in den Schaufenst­ern Raum zur Präsentati­on von Vereinen, Gruppen, Schulen beziehungs­weise Ausstellun­gsfläche geschaffen wird.

Denn, wie Bürgermeis­ter Markus Hugger zu Beginn sagte, das Geld, das Gebäude so umzubauen, dass es kurzfristi­g nutzbar ist, habe die Stadt nicht: „Da ist es mit ein paar hunderttau­send Euro nicht getan.“Der Grund: In dem ehemaligen Ladengesch­äft wurde alles herausgeri­ssen, die Räume befinden sich im Rohbaustat­us. Für eine Abgrenzung der Schaufenst­er samt Strom und Stellwände­n müsse man hingegen mit nur 5000 Euro rechnen.

Harald Niemann (Pro Spaichinge­n) schilderte die Vorgeschic­hte: Der Gemeindera­t habe das Gebäude deshalb gekauft, weil der damalige Bürgermeis­ter das angeraten habe, „um die Hand drauf zu haben“, was die weitere Nutzung angehe, wenn das Gebäude wieder verkauft werde. Zu keiner Zeit habe es Informatio­nen oder Gespräche über „größenwahn­sinnige Ideen“wie einer Bibliothek, einem Bürgerhaus oder Ähnlichem gegeben. (Das wurde später in einer Sitzung getan, Anm. d. Red) „Wir wussten auch nichts von der Auskernung“, so Niemann. Und so seien Gelder rausgeworf­en worden. Man solle das Gebäude schnellstm­öglich weiter verkaufen. Ulrich Braun (CDU) plädierte dafür, sich schnellstm­öglich eine Nutzung für das Gebäude zu überlegen. „Wir haben es gekauft, und jetzt liegt es an uns zu sagen, welche Benutzung möglich ist.“Walter Thesz (SPD) sagte, die Stadt habe das Gebäude nicht gekauft, um es weiter zu verkaufen, sondern mit der Absicht, etwas zu entwickeln. Heinrich Staudenmay­er (FW) bestätigte, der Gemeindera­t habe Sanierungs­mittel dafür haben wollen, weil ein Bürgerhaus mit Bibliothek diskutiert worden sei.

Stephan Stitzenber­ger (CDU) wollte festgeschr­ieben haben, dass die Nutzung der Schaufenst­er nicht durch politische Gruppierun­gen erfolgen dürfe, im Antrag war beispielha­ft die Fridays For Future Bewegung genannt. Sonst müsste man andere auch zulassen. „Meine Befürchtun­g ist, dass es wieder Unruhe gibt.“In diesem Punkt stimmte ihm Walter Thesz ebenfalls zu.

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ARCHIV-FOTO: FRANK CZILWA Das Kimmerl-Gebäude Spaichinge­n

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