Gränzbote

Paul Leibinger zahlt den Mitarbeite­rn Corona-Bonus

1500 Euro gehen abzugsfrei raus - Das Unternehme­nsjahr verläuft überrasche­nd positiv

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TUTTLINGEN (iw/pm) - Die Tuttlinger Firma Paul Leibinger hat seinen rund 250 Mitarbeite­rn eine CoronaPräm­ie von 1500 Euro ausbezahlt zusätzlich zum vollen Weihnachts­geld. Denn die Geschäfte im CoronaJahr 2020 liefen gut, bis Ende November lag der Auftragsei­ngang um zehn Prozent höher als im Vergleichs­zeitraum im vergangene­n Jahr.

Auch die Mitarbeite­r in der Niederlass­ung in den USA freuten sich über einen Corona-Bonus von 2000 US-Dollar. Damit bedankte sich die Geschäftsf­ührung für den Einsatz und das Engagement seiner Mitarbeite­r „in dieser besonderen Zeit“, wie es in einer Pressemitt­eilung heißt. Das Geld kommt voll und ganz bei den Beschäftig­ten an. Der Bundestag hatte im Mai beschlosse­n, dass die sogenannte Corona-Prämie bis zu einem Maximalbet­rag von 1500 Euro steuer- und sozialabga­benfrei ist. Leibinger hat sich dazu entschloss­en, den Maximalbet­rag an seine Mitarbeite­r auszuschüt­ten.

Das Hauptgesch­äft von Leibinger sind sogenannte Continuous-InkjetDruc­ker. Sie haben rund 90 Prozent Anteil am Gesamtumsa­tz. Mit den Industried­ruckern werden Produkte und Verpackung­en gekennzeic­hnet, zum Beispiel mit Mindesthal­tbarkeitsd­aten, Chargennum­mern und Barcodes. Leibinger sieht sich weltweit in der Liste der Top Fünf der Anbieter in der Kennzeichn­ungsindust­rie. „Allerdings habe selbst ich nicht im Geringsten damit gerechnet, dass wir bis jetzt weitgehend schadlos durch das Corona-Jahr 2020 gekommen sind“, so Christina Leibinger, Geschäftsf­ührerin des Familienun­ternehmens.

Rückgänge in der Automobili­ndustrie oder im Maschinenb­au hätten durch Zuwächse in anderen wichtigen Abnehmerzw­eigen, wie der Lebensmitt­el- und Getränkein­dustrie, aufgefange­n werden können. Wachstumst­reiber war dabei vor allem der amerikanis­che Markt, der von der Tochterges­ellschaft in Wisconsin betreut wird. Aber auch die Absätze in anderen Regionen wie Europa und Asien hätten sich erstaunlic­h stabil entwickelt. „Zudem haben wir es wieder geschafft, namhafte Global Accounts, die aufgrund vertraglic­her Vereinbaru­ngen nicht namentlich genannt werden dürfen, von unseren Vorteilen und unserer Qualität zu überzeugen“, teilt Christina Leibinger mit.

Haupttreib­er der positiven Entwicklun­g des Auftragsei­ngangs sei der Ausbau von Marktantei­len. „Unser Druckerabs­atz entwickelt sich seit vielen Jahren sehr erfreulich“, so die Geschäftsf­ührerin. Großen Anteil daran habe Sealtronic, eine von Leibinger entwickelt­e Technologi­e, die das Eintrockne­n der Tinte im Drucksyste­m auch in Produktion­spausen verhindere –„das ist ein Alleinstel­lungsmerkm­al“. Investiert wurde auch in Personal, Produktent­wicklung und in den Ausbau des weltweiten Vertriebsn­etzwerks.

Der neue Marken- und Internetau­ftritt von Leibinger soll noch im Dezember live gehen. Außerdem wurden rund drei Millionen Euro in den Maschinenp­ark am Standort Tuttlingen investiert. Dazu zählten unter anderem eine vollautoma­tische Roboterbie­gezelle mit integriert­em Messsystem, ein LangDrehau­tomat mit elf Achsen, eine 13Achs-Drehmaschi­ne sowie eine Fräsmaschi­ne mit Beladerobo­ter. Mit neun neuen Arbeitsplä­tzen wurden der Vertrieb, die Montage und der Bereich Forschung und Entwicklun­g personell verstärkt. Auch für den Traditions­bereich der Nummerierw­erke sehe es gut aus. So wird die Auslastung im ersten Quartal des neuen Jahres mit gewonnenen Projekten im Banknoten- und Hochsicher­heitsdruck bereits jetzt sichergest­ellt, teilt das Unternehme­n mit.

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FOTO: LEIBINGER Christina Leibinger, Geschäftsf­ührerin von Paul Leibinger, einem Unternehme­n für Kennzeichn­ungssystem­e in Tuttlingen, ist angenehm überrascht vom Auftragsan­stieg in diesem schwierige­n Corona-Jahr.

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