Filmfestspiele unter besonderen Umständen
Beim Festival in Biberach gibt Corona die Regieanweisungen
BIBERACH - Weniger Filme, vermutlich weniger Prominenz, dafür aber viele Regeln, an die sich die Besucher halten müssen: Die 42. Biberacher Filmfestspiele werden vom 27. Oktober bis 1. November unter besonderen Bedingungen stattfinden.
Bereits Mitte September haben der Verein, der das Festival organisiert, und Intendantin Helga Reichert entschieden, dass die Filmfestspiele live im Kino Traumpalast in Biberach stattfinden sollen, sofern die Corona-Vorschriften es zulassen. Eine Onlinevariante mit einem Streamingangebot haben die Organisatoren ausgeschlossen, weil dies technisch und auch aus Lizenzgründen zu schwierig wäre. Gezeigt werden nun 45 Filme in 88 Vorstellungen. Filme, bei denen ein großes Interesse zu erwarten ist, werden bis zu dreimal gezeigt, weil die Kinosäle coronabedingt nur zu maximal 30 Prozent belegt werden dürfen. Insgesamt gehen maximal rund 4800 Tickets in den Verkauf. Die Filme laufen in den Kategorien Spielfilm, Debütspielfilm, Fernsehfilm, Dokumentarfilm, mittellanger Film und Kurzfilm.
Zu sehen ist als Eröffnungsfilm die ARD-Produktion „Louis van Beethoven“mit Tobias Moretti in der Hauptrolle. Weil sie auch einen Kinostart hat, läuft sie im Wettbewerb um den goldenen Biber für den besten Spielfilm. In dieser Kategorie
ist auch „Und morgen die ganze Welt“von Regisseurin Julia von Heinz zu sehen, in diesem Jahr einziger deutscher Wettbewerbsbeitrag bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig. Bei den Debütspielfilmen dominiert in diesem Jahr das Thema Suizid und Tod, darunter Philipp Klinglers Film „Albträumer“, „Nothing more perfect“von Teresa Hoerl oder „Tagundnachtgleiche“von Lena Knauss.
Wie in den vergangenen Jahren soll es auch Diskussionen nach den Filmen geben. Möglicherweise werden Filmschaffende dazu per Skype in den Kinosaal zugeschaltet, weil aufgrund der Corona-Regelungen aktuell noch nicht klar ist, welche Regisseure oder Schauspieler ihre Filme tatsächlich nach Biberach begleiten können. Der Glamourfaktor dürfte also wesentlich geringer ausfallen als in den Vorjahren.
Für die Eröffnung und die Preisverleihung, die in der Biberacher Stadthalle mit eingeschränkter Besucherzahl stattfinden, gibt es keine Tickets im freien Verkauf. Für die Filme im Kino beginnt der Vorverkauf am Samstag, 24. Oktober. Karten gibt es telefonisch unter 03871/2114059 oder online: www.biberach.traumpalast.de/ filmfestspiele-2020