Ulm überrascht wieder
Fußball-Regionalligist wirft Aue aus dem Pokal und freut sich auf zweite Runde kurz vor Weihnachten
ULM (tk/gioe) - SSV Ulm 1846 und DFB-Pokal, das scheint zu passen. Wie schon 2018 haben die Ulmer Regionalliga-Fußballer am Samstag in der ersten Runde eine Überraschung geschafft. Gegen den schwachen Zweitligisten FC Erzgebirge Aue gewannen die Ulmer am Samstagabend mit 2:0 und dürfen sich wieder über zusätzliche Einnahmen freuen.
Vor zwei Jahren hatte sich der Regionalligist gegen den damaligen Titelverteidiger Eintracht Frankfurt durchgesetzt – vor voller Kulisse im Donaustadion. Coronabedingt ging es dieses Mal an der Donau deutlich ruhiger zu, nur gut 430 Zuschauer durften ins Stadion gelassen werden. Stimmungsmäßig war es daher natürlich mit 2018 überhaupt nicht vergleichbar, doch das war den Ulmern nicht anzumerken. Der Viertligist war tatsächlich spielerisch die bessere Mannschaft. „Wir haben richtig guten Fußball gespielt“, sagte Ulms Trainer Holger Bachthaler. „Besonders schön ist, dass wir uns den Sieg nicht ermauert haben, sondern sehr aktiv waren im Spiel.“Tobias Rühle traf in der 37. Minute nach schöner Vorarbeit von Voinko Sapina und der Kopfballablage von Angelo Rinaldi zum 1:0, kurz vor Schluss machte Felix Higl alles klar.
Von Aue, dem Team von Trainer Dirk Schuster, kam dagegen herzlich wenig. Dem Zweitligisten fiel kaum etwas ein, die Mannschaft wirkte bei zahlreichen Zu- und Abgängen in der Sommerpause überhaupt nicht eingespielt. „Das darf aber keine Ausrede
sein“, meinte der frustrierte Schuster. Torwart Martin Männel hatte mit einigen Paraden sogar noch eine höhere Niederlage verhindert, dazu wurde den Ulmern ein regelkonformer Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannt. „Die Niederlage nervt extrem, sie war unter dem Strich auch verdient. Die Ulmer drehen hier verdient ihre Siegesrunde im Stadion und feiern sich“, sagte Aues Kapitän Männel.
Die Ulmer feierten allerdings in Maßen, denn schon am Mittwoch geht es in der Regionalliga weiter. „Man hat gesehen: Wir sind fit. Uns ist die Luft nicht ausgegangen, eher im Gegenteil“, sagte Higl. Am 18. Oktober wird die zweite Runde im DFBPokal ausgelost. Ulm hofft auf einen prominenten Gegner und auf Lockerungen der Corona-Hygieneregeln. Damit es Ende Dezember (gespielt wird am 22. und 23. Dezember) mehr als 430 Zuschauer sein dürfen.