Wenn es bei der Betriebsübergabe rumpelt
Eine „37 Grad“-Dokumentation stellt Familienunternehmen vor, in denen der Nachwuchs die Leitung übernimmt
BERLIN (dpa) - In Deutschland sind viele kleine und mittlere Unternehmen als Familienbetriebe organisiert. Traditionell gingen sie fortlaufend von einer Generation zur nächsten über. Oftmals kommen Söhne zum Zug, doch es gibt auch immer mehr Frauen, die bereit sind, selbst Handwerksunternehmen zu übernehmen. Dass der Generationenwechsel nicht immer reibungslos über die Bühne geht, veranschaulicht eine ZDF-Reportage der 37-Grad-Reihe.
Die Dokumentation begleitet drei Familien, die bei der Übergabe mit Problemen zu kämpfen haben. In
Oberau bei Garmisch-Partenkirchen etwa leitet eine 37-Jährige das elterliche Unternehmen, seitdem ihre Mutter einen Schicksalsschlag erlitten hat. Doch diese tut sich mit der neuen Situation schwer und leidet unter dem Gefühl der Leere. „Die Verantwortung abgeben als Mutter ist genauso schwer wie loslassen“, sagt sie im Gespräch.
In einer Schreinerei an einem anderen Ort steht der Wechsel erst an. Der 32 Jahre alte Sohn soll in wenigen Jahren den Betrieb von seinem Vater (58) übernehmen, muss sich aber damit anfreunden, dass eine Sieben-Tage-Woche und maximal sechs Tage
Urlaub im Jahr die Regel sind. Um die Nachfolge macht sich auch schon eine 47-Jährige Gedanken, obwohl sie erst selbst den elterlichen Gas- und Wasser-Installationsbetrieb nach dem Unfalltod ihrer Mutter übernommen hat. In dieser Position wollte sie eigentlich nie sein. Die Reportage bietet einen interessanten Einblick über die positiven und negativen Seiten eines Familienbetriebs.
„Jetzt bestimme ich! – Generationenwechsel im Familienbetrieb“. Di., 23. Juni, ZDF, 22.15 Uhr.