THW kann wohl erst im Herbst umziehen
Wegen erhöhten Gewerkekosten und der Corona-Pandemie verzögert sich der Bau der neuen Unterbringung
TROSSINGEN - Das neue Heim des Trossinger THW in der Tuninger Straße nimmt langsam Form an. Doch während die Bauherrin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, vergangenen Herbst noch mit einem Umzug des technischen Hilfswerks in diesem Frühjahr rechnete, wird dieser wohl frühestens im Herbst möglich sein.
Dass sich der Bau als neue Unterbringung für den Ortsverband verzögert, liege unter anderem auch an der Corona-Krise, sagt Thorsten Grützner von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. „Die Kosten verschiedener Gewerke im Innenausbau hatten sich erhöht. Es musste daher ein Ausschreibungsstopp verfügt und ein Mittelnachtrag gestellt werden.“
Die Ausschreibungen konnten erst erfolgen, nachdem die entsprechenden weiteren Finanzmittel zugesagt worden waren. Auch die Corona-Pandemie habe zu Verzögerungen im Bauablauf und bei den Bearbeitungskapazitäten der Staatlichen Hochbauverwaltung geführt, mit der die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) bei dem Bau zusammenarbeitet, so Grützner.
Die Bundesanstalt geht davon aus, dass das Gebäudes nun bis Ende Oktober 2020 fertig wird. „Dies ist jedoch abhängig von momentan laufenden Ausschreibungen“, schränkt Thorsten Grützner ein. „Es kommt leider häufiger vor, dass hierbei keine Angebote abgegeben werden. Dann muss neu ausgeschrieben werden, so dass sich der Baufortschritt verzögert.“
Momentan läuft im Neubau der Innenausbau. Estrich-, Fliesen-, Schlosser- und Schreinerarbeiten stehen noch aus. Die neue Unterbringung, die derzeit für rund 2,2 Millionen Euro entsteht, wurde nötig, weil das alte Gebäude in die Jahre gekommen sei und der Erhalt und eine Sanierung nicht wirtschaftlich wären. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hatte nach der Übernahme der gesamten THW-Liegenschaften 2009 damit begonnen, diese zu sanieren und komplett neu zu erstellen.
In enger Abstimmung hatten sich THW, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) als Bauherrin und Eigentümerin der Liegenschaft, das Staatliche Hochbauamt Freiburg und die Stadt Trossingen gemeinsam zu einem Neubau in Holzbauweise entschieden, das auch Platz für getrennte Umkleidekabinen für die Jugend bietet. Der
Holzbau war dem Ortsverband aus Nachhaltigkeits- und Umweltfreundlichkeitsgründen ein großes
Anliegen. Der Ortsverband hatte sich zudem gewünscht, am derzeitigen zentralen Standort bleiben zu können. Dieser sei nicht nur für die Zusammenarbeit mit Feuerwehr und DRK ideal, auch die THW-Jugendlichen, die noch keinen Führerschein besitzen, können problemlos dorthin gelangen.
Nachdem das THW in das neue Gebäude umgezogen ist, werde das alte Gebäude des Ortsverbandes abgerissen und die KFZ-Halle erweitert.
Die Corona-Pandemie hat derweil nicht nur zu Verzögerungen beim Neubau gesorgt, sondern mache dem THW auch im Alltag zu schaffen, wie Bernard de Groot, Ortsbeauftragter des THW Trossingen., sagt. „Derzeit kann kein geregelter Ausbildungsbetrieb stattfinden“, erläutert er. Sollte der Ortsverband zu einem Einsatz gerufen werden, wäre die Situation aufgrund der Abstands- und Hygienevorschriften nicht einfach. „Aber natürlich geht die Gesundheit vor“, betont de Groot.
Die Regeln mussten auch eingehalten werden, als das THW vergangene Woche mit fünf Mann die Brücke am Gauger mit einem Zusatzbelag versehen hat, die der Ortsverband vor Jahren gebaut hat. „Die Brücke hat doch etliche Schäden aufgewiesen, sodass wir das in Absprache mit dem Tiefbauamt instandgesetzt haben“, sagt de Groot. „Zur Zeit befinden wir uns in der Planung für eine neue Brücke.“Die Brücken dienen dem THW auch zu Ausbildungszwecken.