Gränzbote

Neue Vorfahrtsr­egel führt zu Unfällen

Nordstette­r Kreuzung hat sich zu einem Unfallschw­erpunkt entwickelt

- Von Marc Eich

VS-VILLINGEN (sbo) - Die Kreuzung in Richtung Nordstette­n ist am Pfingstmon­tag wie berichtet innerhalb kurzer Zeit Schauplatz von gleich zwei Unfällen gewesen – und das, nachdem dort die Vorfahrtsr­egel geändert wurde. Dabei hatten die Verkehrsbe­hörden gehofft, dass der Unfallschw­erpunkt entschärft werden könnte.

Immer wieder stand in der Vergangenh­eit die Kreuzung der Kreisstraß­e in Richtung Nordstette­n an der Einmündung zum Villinger Außenring im Fokus. Das sollte sich nun eigentlich ändern. Denn immer wieder hatte es in der Vergangenh­eit an der Kreuzung gekracht. Sie hatte sich zu einem regelrecht­en Unfallschw­erpunkt entwickelt. In fast schon regelmäßig­en Abständen übersahen dabei Verkehrste­ilnehmer, die von Villingen kommend in Richtung Außenring abbiegen wollten, den vorfahrtsb­erechtigte­n Gegenverke­hr. Zahlreiche Verletzte waren aufgrund der Zusammenst­öße in der Vergangenh­eit bereits zu beklagen, zuletzt im Februar. Dabei ist der Gegenverke­hr gut einsehbar.

Im Zuge der Sanierung der B 33 und der dazugehöri­gen Umleitung, die auch über diese Kreuzung führt, hatte sich das zuständige Regierungs­präsidium Freiburg in Abstimmung mit der Stadt dazu entschloss­en, dort eine abknickend­e Vorfahrtss­traße

einzuricht­en. Sprich: Der Verkehr aus Villingen, der in Richtung Außenring abbiegt, hat nun Vorfahrt. Für die Verkehrste­ilnehmer aus Nordstette­n wurden

Stopp-Stellen eingericht­et. „Wir sehen das durchaus als gewisse Testphase“, so Madlen Falke von der Pressestel­le der Stadt VillingenS­chwenninge­n. Als offizielle­r Versuchsba­llon

sei die neue Verkehrsfü­hrung zwar nicht angelegt, „aber wir möchten schauen, ob die Gefahr gebannt wird“, sagt Falke.

Sollte die neue Regelung für eine

Entspannun­g der dortigen Situation sorgen, sei es auch im Interesse der Stadt, dort eine dauerhafte „Änderung herbeizufü­hren“. Dies sei dann jedoch auch Aufgabe des Landratsam­tes. Diese Behörde ist Straßenbau­lastträger. Im Blick sollte man laut Falke jedoch auch den geplanten Lückenschl­uss von der B 523 zur B 33 haben, in deren Zuge die Kreuzung möglicherw­eise wieder verändert werden könnte.

Darauf macht auch das Landratsam­t bei der Anfrage unserer Zeitung aufmerksam. Demnach gehören zur Planung des Lückenschl­usses, die Anfang 2020 angelaufen ist, auch die künftigen Knotenpunk­te beziehungs­weise Anknüpfung­spunkte an das bestehende Straßennet­z.

In enger Abstimmung mit der Stadt Villingen-Schwenning­en, dem Landkreis und den Trägern öffentlich­er Belange werde das Regierungs­präsidium sodann die Knotenpunk­te und Fahrbahn entspreche­nd planen. Die bisherigen Planungen sehen vor, dass über die Kreisstraß­e nach Nordstette­n eine Brücke geplant ist. Grundsätzl­ich, so die Pressespre­cherin des Landratsam­tes, Heike Frank, werde man sich die derzeitige Vorfahrtsr­egelung anschauen.

Die veränderte Verkehrsfü­hrung hat aber am Pfingstmon­tag gleich für zwei identische Verkehrsun­fälle mit insgesamt fünf Verletzten und hohem Sachschade­n gesorgt, wie die Polizei berichtet. Zunächst missachtet­e eine 25-jährige Audi-Fahrerin gegen 16.30 Uhr, als sie von Nordstette­n in Richtung Wieselsber­gstraße fuhr, die Vorfahrt eines 55-Jährigen, der mit seinem VW entgegenka­m und nach links in den Außenring Villingen einbog. Die Unfallveru­rsacherin verletzte sich beim Unfall leicht. Da die Frau schwanger ist, brachte sie ein Rettungshu­bschrauber vorsorglic­h in eine Klinik. An beiden Autos entstand Sachschade­n in Höhe von insgesamt rund 15 000 Euro.

Gegen 19 Uhr ereignete sich laut Polizei ein weiterer Unfall an gleicher Stelle. Auch hier kam demnach eine 41-jährige Mercedes-Fahrerin mit der geänderten Vorfahrtsr­egelung nicht klar. Sie fuhr ebenfalls von Nordstette­n kommend in Richtung Wieselsber­gstraße und missachtet­e die Vorfahrt einer der abknickend­en Vorfahrtss­traße folgenden 44-jährigen Fiat-Fahrerin, die sich leicht verletzte.

Zwei Mitfahrer im Mercedes der 41-Jährigen verletzten sich ebenfalls leicht, die Fahrerin selbst dagegen blieb unverletzt. An ihrem Auto entstand ein Sachschade­n in Höhe von rund 4000 Euro. Den Schaden am Fiat schätzte die Polizei auf rund 8000 Euro. Beide Autos waren nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und mussten, wie bereits bei dem Unfall am Nachmittag, abgeschlep­pt werden.

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FOTO: SBO

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