Magnesium-Markt unter Kontrolle Chinas
BERLIN/HANNOVER (dpa) - Beim wichtigen Leichtmetall Magnesium kontrolliert China den Weltmarkt. Die Volksrepublik hat bei dem Element, das etwa im Leichtbau der Auto- oder Computerindustrie zum Einsatz kommt, inzwischen einen Produktionsanteil von mehr als vier Fünfteln. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA). „Insgesamt sind weltweit mehr als 50 Länder auf Einfuhren angewiesen, darunter auch Deutschland“, berichtete die Agentur in Berlin. Die DERA gehört zur Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums unter anderem Analysen zu einer sicheren Rohstoffversorgung erstellt. Im Fall von Magnesium zeigte sich nun: Das Reich der Mitte dürfte selbst bei einer heruntergefahrenen Förderung die Belieferung anderer Staaten weiter maßgeblich bestimmen – inklusive der Preisfestsetzung. „Chinas Dominanz auf dem Weltmarkt wird damit bestehen bleiben“, sagte DERA-Experte Martin Schmitz. Derzeit exportiere außer China nur noch Israel mehr Magnesium, als es importiere – sämtliche anderen Produzentenländer seien sogar von zusätzlichen Einfuhren abhängig, um den Eigenbedarf zu decken. Hinzu kommt noch die hohe Abhängigkeit vieler Nichtförderländer. Magnesiumverbindungen werden – ähnlich wie Carbonwerkstoffe oder Aluminium – vor allem benutzt, um Gewicht und Energie einzusparen. Sie werden aber auch für zahlreiche Prozesse in der Chemieindustrie benötigt. Insbesondere der Automobilbau könnte weiterhin ein Treiber des Bedarfs sein, erwarten die Rohstoffanalysten. Schmidt rechnet damit, dass die Nachfrage nach dem sogenannten Erdalkalimetall demnächst noch steigen wird.