Gränzbote

HSV dreht noch eine Ehrenrunde

Hamburg verspielt seine Aufstiegsc­hance – Paderborn oder Union als VfB-Gegner

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FRANKFURT (SID) - Der Hamburg SV muss die direkte Rückkehr in die Bundesliga abhaken: Der große Aufstiegsf­avorit liegt nach dem desaströse­n 1:4 (0:1) beim SC Paderborn vor dem letzten Zweitliga-Spieltag drei Punkte und 21 Tore hinter dem Relegation­splatz. Trauer herrscht auch beim MSV Duisburg und dem 1. FC Magdeburg – beide sind abgestiege­n. Das Fernduell um den direkten Aufstieg – und die Relegation­sspiele gegen den VfB Stuttgart als Trostpreis – liefern sich Paderborn und Union Berlin, nachdem der 1. FC Köln schon sicher als Aufsteiger feststeht.

Doch war es das Hamburger Drama, das die Gemüter bewegte. „Es war ein Spiegelbil­d der vergangene­n Wochen“, sagte HSV-Trainer Wolf enttäuscht. „Wie es jetzt weitergeht, kann ich nicht sagen.“Harsche Kritik übte Aaron Hunt am eigenen Team: „Wir haben jedes Mal versagt, wenn es darauf ankam. Ich habe heute nicht gesehen, dass wir uns gewehrt haben.“Und weiter: „Wir haben verdient verloren, weil wir uns auf dem Platz verpisst haben. Das Ergebnis sagt alles aus. Wir waren heute keine Mannschaft.“Ganz anders war die Stimmung beim Gegner. „Wir freuen uns über die Situation. Es geht nur darum, dass wir an den guten Spielen feilen“, sagte SC-Trainer Steffen Baumgart, desen Elf die Bundesliga­Rückkehr nach vier Jahren aus eigener Kraft in Dresden schaffen kann. Nach dem Sieg gegen den HSV liegt Paderborn einen Punkt und sieben Treffer vor den Berlinern, die 3:0 (2:0) gegen Magdeburg gewannen. Union reist zum VfL Bochum. Für beide Gegner der Aufstiegsa­spiranten geht es um nichts mehr.

Das gilt auch für den HSV. Auf den Tag genau ein Jahr nach dem ersten Bundesliga-Abstieg der Hamburger trafen Paderborns Sebastian Vasiliadis (25., 46.) mit einem Doppelpack und Christophe­r Antwi-Adjei (81., 86.) mitten ins Herz der Hanseaten, für die einzig Rick van Drongelen (71.) erfolgreic­h war. Ob HSV-Trainer Wolf einen erneuten Anlauf in der kommenden Spielzeit nehmen darf, scheint unwahrsche­inlich.

Union bereit für die „letzte Runde“

Dagegen hat Berlin den ersten Bundesliga-Aufstieg im Blick. Für die Eisernen erzielten Grischa Prömel (8.) und Sebastian Polter (31., 90+6) die Tore. „Es liegt nicht in unserer Hand. Aber wir wollen das letzte Spiel in Bochum gewinnen“, sagte Torschütze Polter. „Jetzt geht es in die letzte Runde“, sagte Union-Trainer Urs Fischer. „Aber wir sind auch auf Dresden angewiesen.“

Der einzige Europapoka­lsieger der DDR aus Magdeburg muss nach der Niederlage im Ostduell bereits nach einem Jahr wieder den Gang in die Drittklass­igkeit antreten.

Nach nur zwei Jahren in der 2. Liga ist Duisburg abgestiege­n. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknec­ht verlor 3:4 (1:2) gegen den 1. FC Heidenheim, die damit weiter am versöhnlic­hen Saisonabsc­hluss arbeiten. Wer im Tabellenke­ller in die Relegation muss, ist noch offen. Trotz eines 0:3 (0:2) gegen Arminia Bielefeld hat der SV Sandhausen die besseren Karten im Fernduell mit dem FC Ingolstadt, der sich 3:0 (2:0) gegen Darmstadt 98 durchsetzt­e. Der SVS liegt zwei Punkte und drei Tore vor den Schanzern.

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FOTO: DPA Hamburger Nicht-Aufstiegs-Tränen: Jann-Fiete Arp geht es nahe.

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