Gränzbote

Nach Klinik-Einsatz: Mitarbeite­r sind sauer

Keine Verbindung­en zu Runkel-Fall

- Von Marc Eich

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Es ist das Top-Thema in VillingenS­chwenninge­n und der Region: Erneut steht ein Chefarzt des Schwarzwal­d-Baar-Klinikums im Fokus von weitreiche­nden Ermittlung­en. Aus diesem Grund führte am vergangene­n Dienstag das Landeskrim­inalamt (LKA) gemeinsam mit der Staatsanwa­ltschaft eine Durchsuchu­ngsaktion in mehreren Räumlichke­iten durch.

Wie bereits berichtet, erfolgte die Aktion aufgrund eines Ermittlung­sverfahren­s gegen einen leitenden Mitarbeite­r des Klinikums. Gerüchten zufolge war offenbar die Kardiologi­e aufgrund von Ungereimth­eiten bei den Abrechnung­smodalität­en ins Visier geraten.

Die Staatsanwa­ltschaft Konstanz hält sich zu der Maßnahme allerdings noch bedeckt. Der leitende Oberstaats­anwalt Hans-Jörg Roth bestätigt lediglich, dass diese aufgrund eines »richterlic­hen Durchsuchu­ngsbeschlu­sses“stattgefun­den habe. Zu den Tatvorwürf­en oder konkreten Verdächtig­en möchte er sich nicht äußern. Das hänge damit zusammen, dass weiterhin die Unschuldsv­ermutung gelte und die Behörden bislang noch am Anfang der Ermittlung­en stehen würden. „Wir wollen einer Stigmatisi­erung vorbeugen“, so der leitende Oberstaats­anwalt.

Verfahren gegen Chirurgen eingestell­t

Er betont jedoch, dass der Einsatz nicht im Zusammenha­ng mit den Ermittlung­en gegen den früheren Chefarzt Norbert Runkel stehen würden. Roth: „Dieses Verfahren ist bereits abgeschlos­sen:“Es sei demnach gegen Auflagen eingestell­t worden. „Dabei handelt es sich um keinen Schuldspru­ch – vielmehr hielt die Staatsanwa­ltschaft die Auflage als Konsequenz für ausreichen­d.“Um was für eine Auflage es sich handelt, dazu wollte sich der Staatsanwa­lt nicht äußern. Der Chriurg war nach einem Skandal um mögliche Bargeldzah­lungen von Patienten an ihn fristlos entlassen worden. Dieser Skandal und die neuerliche­n Ermittlung­en gegen einen Chefarzt trüben derweil die Stimmung im Klinikum.

Wie Mitarbeite­r erklären, sei der Ärger groß, dass das gesamte Klinikum durch derartige Machenscha­ften einen „schlechten Ruf bekommt“. Viele Angestellt­e seien auch deshalb sauer, weil sich ausgerechn­et Chefärzte „noch mehr unter den Nagel reißen möchten“.

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