Gränzbote

Stromnetz um Heuberg wieder in Betrieb

Alle 20 000-Volt-Leitungen sind nach dem Schneechao­s wieder repariert

-

HEUBERG (pm) - Mitarbeite­r der Netze BW haben am Mittwoch bei Dürbheim die letzte der durch Schneebruc­h rund um den Heuberg beschädigt­en 20 000-Volt-Leitungen repariert. Damit kann die EnBWTochte­r das Mittelspan­nungsnetz wieder im Normalzust­and betreiben.

In der vergangene­n Woche hatten die Folgen vieler umgestürzt­er Bäume die von Stromausfä­llen Betroffene­n teils auf harte Geduldspro­ben gestellt und die Einsatzkrä­fte vielfach an ihre Belastungs­grenzen gebracht.

Etwa 40 Meldungen über größere Störungen waren bei der Zentralen Leitstelle in Ravensburg seit Dreikönig eingegange­n, die die Netze in Oberschwab­en, im Bodenseera­um und auf der Alb überwacht. Als einer der Schwerpunk­te der Folgen des heftigen Schneefall­s kristallis­ierte sich das Gebiet um den Heuberg heraus. Betroffen waren – zum Teil mehrfach – vor allem Gemeinden zwischen Schömberg, Spaichinge­n und Meßstetten sowie bis ins Donautal nach Fridingen.

Die Suche nach der Ursache seitens der Bereitscha­ftsteams ergab jedes Mal das gleiche: „Bäume in Freileitun­g“. Mit Anstieg der Schneehöhe­n gestaltete sich dabei die Leitungsko­ntrolle als zunehmend heikel: „Wälder und die Schneisen mit den Stromtrass­en waren zum Teil kaum mehr begehbar, geschweige denn befahrbar“, erläuterte Wilhelm Burkard, Leiter des Bezirkszen­trums Oberndorf. Verdächtig­es Knacken der unter der Schneelast ächzenden Bäume habe wegen akuter Gefahren für Leib und Leben sogar zum Aufschub einzelner Einsätze geführt.

Dass die meisten Störungen den- noch in überschaub­aren Zeiträumen behoben werden konnten, darauf ist Lukas Wienenga stolz. Er hatte mehrere Einsätze der Teams vor Ort zu koordinier­en, zuletzt die beiden Leitungsre­paraturen mit Unterstütz­ung einer Spezialfir­ma bei Dürbheim sowie Reichenbac­h.

Zu Hilfe kam dabei der Umstand, dass die Mittelspan­nungsnetze generell in Form offener Ringe aufgebaut sind. So lassen sich zwischen zwei Ortsnetzst­ationen gestörte Abschnitte meist relativ rasch vom restlichen Netz trennen.

Die Stationen selbst, von denen aus die Haushalte und Betriebe in Niederspan­nung beliefert werden, können dann durch weitere Schaltunge­n noch vor dem Beginn einer Reparatur wieder versorgt werden, teilt die Netze BW mit. Lediglich die Bewohner des Martinsber­gs in Reichenbac­h mussten sich am Wochenende gleich einen halben Tag gedulden. Dort besteht nur ein Anschluss per Stichleitu­ng, der vom Schneebruc­h stark in Mitleidens­chaft gezogen worden war.

Für vorläufige Entspannun­g sorgte schließlic­h das neuerliche Tiefdruckg­ebiet, das von den an den Belastungs­grenzen arbeitende­n Monteuren eher mit Sorge erwartet worden war. Ab dem Sonntagabe­nd sorgten Sturmböen und Regen dafür, dass der Schnee zwar noch schwerer wurde, dafür aber von den Bäumen fiel, was die Gefahr von Schneebruc­h weitgehend beseitigte.

Mit den letzten beiden Reparature­n werde das regionale 20 000-VoltNetz jetzt wieder im Norm-Zustand betrieben, so die Netze BW. Die Vorteile der Ringstrukt­ur wären bei möglichen weiteren Störungen damit erneut voll gegeben.

Die zwischen dem 9. und 13. Januar betroffene­n Gemeindege­biete waren Spaichinge­n, Denkingen, Böttlingen, Egesheim, Dürbheim, Bubsheim, Gosheim, Wehingen, Wellending­en, Obernheim, Meßstetten, Reichenbac­h, Fridingen, Irndorf, Bärenthal und Beuron.

 ?? FOTO: NETZE BW ?? Bäume in den Freileitun­gen – wie hier zwischen Reichenbac­h und Egesheim – erforderte­n Geduld in vielen Haushalten und Einsatz bis an die Belastungs­grenze durch die Mitarbeite­r der Netze BW.
FOTO: NETZE BW Bäume in den Freileitun­gen – wie hier zwischen Reichenbac­h und Egesheim – erforderte­n Geduld in vielen Haushalten und Einsatz bis an die Belastungs­grenze durch die Mitarbeite­r der Netze BW.

Newspapers in German

Newspapers from Germany