Neues Lehrschwimmbecken soll kommen
Technischer Ausschuss einigt sich auf Variante für rund vier Millionen Euro
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SPAICHINGEN - Aufatmen bei der Schillerschule: Die wird voraussichtlich bald wieder im eigenen Schwimmbad unterrichten können. Für einen Neubau des Lehrschwimmbeckens inklusive Lagerräume und WC-Anlage hat sich am Montagabend die Mehrheit des technischen Ausschusses ausgesprochen. Diesem Empfehlungsbeschluss soll der Gemeinderat kommenden Montag endgültig zustimmen.
Mit der Betonung der DLRG für die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung startete Bürgermeister Hans Georg Schuhmacher die Beratungen um das Lehrschwimmbecken, das 2013 geschlossen werden musste und nicht mehr geöffnet wurde, weil die Sanierung zu viel gekostet hätte. Auch Schulleiter Michael Maurer und weitere Vertreter der Schillerschule waren zur öffentlichen Sitzung im Rathaus erschienen.
Ganze fünf Planungsvarianten lagen den Ausschussmitgliedern vor, wobei Schuhmacher von vornherein die vom Architekturbüro Pieper vorgeschlagenen Varianten drei, vier und fünf ausklammerte, die die in einer nicht-öffentlichen Sitzung im Juni besprochene Mitnutzung der Sporthalle, der Mehrzweckhalle oder eine größere Beckengröße beinhalteten. Die seien „nicht haushaltsverträglich darstellbar“, so Schuhmacher. Auch die Planungen zur Variante zwei, die eine Beckengröße von zehn mal 16,66 Metern vorschlug, wollte er streichen. Ebenso Variante 1b (3,8 Millionen Euro), bei der die Schwimmanlage ohne zusätzliche Lagerräume und ohne WC hätte auskommen müssen.
Variante 1 und 1a bleiben übrig
Zur Diskussion im Ausschuss blieben also nur noch Variante 1 (3,9 Millionen Euro) mit einer kurzen Zugangstreppe zum acht mal 12,5 Meter großen Becken und Variante 1a (vier Millionen Euro) mit einer Treppe über die Gesamtlänge des ebenso großen Beckens. Hier müsste das Gebäude verbreitert werden – dafür hätten die Schüler vier ganze und nicht nur dreieinhalb Bahnen zur Verfügung, wie es bei Variante 1 der Fall wäre, wo die Treppe in den Schwimmbereich einer Bahn hineinragt. Schulleiter Maurer sprach sich für Variante 1a mit der langen Treppe aus.
„Aus pädagogischer Sicht stimmen wir der Sache ganz klar zu“, äußerte sich Ulrich Braun von der CDU-Fraktion zur Variante 1a. Auch die Nutzung eines Lehrbeckens in den Nachbargemeinden habe die CDU in Erwägung gezogen, wobei es dafür auch in Aldingen keine Möglichkeit gäbe. Außerdem sei das auch für den Schulunterricht nicht unbedingt förderlich.
Über den finanziell „erheblichen Betrag“sei sich die Fraktion bewusst, sieht diese Investition aber als wichtig für die Schillerschule, da sie den Schulstandort Spaichingen stärken würde. Auch Leo Grimm (FDP) sprach sich für den Neubau aus. Zur Debatte standen für ihn Variante 1 oder 1a. „Die Kosten kennen wir, aber wir müssen schauen, dass wir die Schulen gefüllt bekommen“, so Grimm, der ebenso die Bedeutung der Investition für den Schulstandort betonte.
Alexander Efinger (Bündnis90/ Die Grünen) hingegen drückte seine Bedenken über die bevorstehende Beschlussfassung aus: „Wir beraten heute zum ersten Mal öffentlich und sollen uns heute aktuell festlegen“, so Efinger, der sich über die Finanzierung des Projekts besorgt zeigte.
Stadtrat Volker Radzuweit (SPD) regte in Sachen Finanzierung an, einen Förderverein zu gründen. Bürgermeister Schuhmacher verwies auf die bereits bestehende Bürgerstiftung, die ebenso gut in dieser Sache angefragt werden könnte. Laut Heinrich Staudenmayer (Freie Wähler) sei die Stadt finanziell so aufgestellt, dass Variante 1a oder 1b finanzierbar wären: „Das gibt der Haushalt her.“Mit einem „Ja zu diesem Becken“schloss Staudenmayer seinen Beitrag. Keine öffentliche Stellungnahme zu den Planungen wollte Pro Spaichingen abgeben.
Am Ende wurde der Beschlussvorschlag für Variante 1a für insgesamt 4,021 Millionen Euro mit nur einer Gegenstimme von Alexander Efinger angenommen. Bürgermeister Schuhmacher gratulierte den Vertretern der Schillerschule zum Neubau, der in der Gemeinderatssitzung am Montag, 1. Oktober, endgültig beschlossen werden und kommendes Jahr in Angriff genommen werden soll.