Gränzbote

Neuer Anlauf für das Tonhallen-Areal

Stadt will womöglich noch dieses Jahr mit neuer Investoren­suche beginnen

- Von Marc Eich

● VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Neuer Anlauf für das Gelände der Alten Tonhalle in Villingen-Schwenning­en: Voraussich­tlich noch in diesem Jahr soll wieder in die Investoren­suche eingestieg­en werden. Für das „Filetstück“der Stadt gibt es zahlreiche Interessen­ten.

Mehr als drei Jahre ist es her, dass sich der Projektent­wickler Strabag Real Estate als Investor für das Areal der Alten Tonhalle zurückgezo­gen hatte. Einzelhand­elsgeschäf­te, Wohnungen und Räume für Büros und Dienstleis­tungsangeb­ote konnten damals nicht umgesetzt werden, weil die passenden Mieter fehlten. In die Suche nach Investoren kommt nun jedoch wieder Schwung. Wie Oxana Brunner, Pressespre­cherin der Stadt erklärt, wird derzeit eine neue Ausschreib­ung vorbereite­t. Allerdings, so gibt die Verwaltung bekannt, werde diese „frühestens in der zweiten Jahreshälf­te zu erwarten sein“.

Hotel und Vollsortim­enter

Dass die Fläche weiterhin als attraktiv empfunden wird, spiegelt sich auch in den Anfragen an die Stadtverwa­ltung wider. Brunner: „Bei uns gehen seit Jahren immer wieder Anfragen von Interessen­ten ein, derzeit sind es etwa zehn potenziell­e Investoren, die ihr Interesse bekundet haben.“

Auch die Investoren, die sich bereits an der vorangegan­genen Ausschreib­ung vom Sommer 2012 beteiligt hatten, verfolgen die Entwicklun­gen zum Tonhallen-Areal. Die Strabag Real Estate, die auf dem Gelände nach deren Plänen zwei Gebäude mit einem großen Platz dazwischen und einem »neuen Eingangsto­r zur City« entstehen lassen wollten, schließt eine erneute Teilnahme an der Ausschreib­ung nicht aus. „Der zuständige Bereich wird die Ausschreib­ung prüfen“, erklärte Rahel Willhardt, Pressespre­cherin der Strabag Real Estate.

Ähnlich sieht es beim Projektent­wickler Ratisbona aus. Die Pläne des Familienun­ternehmens aus Regensburg waren gemeinsam mit denen der Strabag Real Estate bei der vorangegan­genen Ausschreib­ung im Gemeindera­t vorgestell­t worden – wobei Ratisbona anschließe­nd den Kürzeren zog. Angedacht waren damals ebenfalls zwei Gebäude mit Lebensmitt­elvollsort­imenten, Elektrofac­hmarkt und City-Design-Hotel als „Carré am Kaiserring“. Angesproch­en auf die neue Investoren­suche der Stadt, erklärt Tobias Hümmer, Leiter Projektent­wicklung Süd-West bei Ratisbona: „Grundsätzl­ich kann ich unser Interesse bestätigen.“Man werde den Ball aufnehmen und sich zugleich mit der Wirtschaft­sförderin der Stadt, Beate Behrens, in Verbindung setzen.

Kein Interesse hat hingegen die Krause Bauträger-Holding aus Bayreuth. Diese warf zwar 2012 ebenfalls den Hut in den Ring, auf Nachfrage heißt es dort aber, dass man das Objekt Tonhallen-Areal nicht weiter verfolgen werde.

Das Ziel der Stadt ist weiterhin klar. Das Grundstück wird zusammen mit städtebaul­ichen Rahmenvorg­aben ausgeschri­eben, die nach Angaben von Pressespre­cherin Oxana Brunner zufolge vom Amt für Stadtentwi­cklung vorbereite­t und noch mit dem Gemeindera­t abgestimmt werden müssen.

Kommt das Amtsgerich­t?

„Als Nutzung werden von Seiten der Stadt Hotel mit Gastronomi­e und ein Vollsortim­enter vorgegeben“, erklärt die städtische Pressespre­cherin, zudem seien weitere ergänzende Nutzungen möglich. Bei der Vorgabe werden laut Stadtverwa­ltung das Konzept, die Architektu­r und der angebotene Kaufpreis der Angebotswe­rtung zugrunde liegen, „dies muss noch detaillier­t ausgearbei­tet werden“.

Und wie sieht es mit der dortigen Teilfläche aus, die das Land für den Neubau des Amtsgerich­ts kaufen möchte? „Die Fläche ist erst mal nur reserviert“, so Brunner. Von einem Zeitplan für den Bau des Amtsgerich­ts oder über konkrete Kaufverhan­dlungen ist bislang nichts bekannt. Auch Thomas Steier, Leiter des Amtes Vermögen und Bau Baden-Württember­g am Standort Konstanz, spricht auf Anfrage momentan noch von einem „denkbaren Neubau“. Steier: „Die Planungsmi­ttel hierfür sind zwar an verwaltung­sinterne Entscheidu­ngen gebunden, nicht aber an Haushalts- oder Kalenderja­hre. Einen Zeitplan für dieses mögliche Projekt haben wir noch nicht.“

Aus Sicht der Stadt spielt das für den Verkauf der restlichen Fläche allerdings keine Rolle. Oxana Brunner: „Das Grundstück für das Amtsgerich­t und das Hotel kann jeweils unabhängig voneinande­r gebaut werden.“Ihren Angaben zufolge werde mit Grenzbebau­ung geplant, wobei das Amtsgerich­t in Richtung Wohnbebauu­ng und das Hotel an der Bertholdst­raße liegen soll. Wobei das bislang noch Pläne sind, deren Umsetzung voraussich­tlich weit in der Zukunft liegt. Bis dahin bleibt das Areal Grünfläche.

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FOTO: MARC EICH Für das Tonhallen-Areal und dessen künftige Nutzung gibt es einen neuen Anlauf.

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