Teams in der Schulleitung
Interimslösung für Schildrainschule und Schule im Holderstöckle gefunden.
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TUTTLINGEN - Für die Tuttlinger Grundschulen Schildrainschule und im Holderstöckle gibt es zum neuen Schuljahr kommissarische LeitungsTeams: In der Schildrainschule hilft Till Haendle, Rektor der Karlschule, aus. Ihm zur Seite steht Lehrerin Daniela Früh. In der Grundschule im Holderstöckle bilden Ute ScharreGrüninger (Rektorin Schrotenschule) und Lehrerin Juliane Melber aushilfsweise ein Tandem.
„Das ist eine Interimslösung“, sagt Uwe Preiß vom Staatlichen Schulamt Konstanz zu den Schulleiter-Teams – wie er sie nennt –, die ab September kommissarisch im Amt sind: „Es geht darum, dass jemand verantwortlich zeichnet und Entscheidungen im Team und mit dem Kollegium trifft.“Die Rektorenstelle für die Schule im Holderstöckle werde ausgeschrieben, wahrscheinlich in der SeptemberAusgabe von „Kultus und Unterricht“, dem Amtsblatt des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport BadenWürttemberg, so Preiß. Für die Schildrainschule ist das Amt schon länger auf Bewerbersuche.
Zum Hintergrund: Die Schulleiterin der Grundschule im Holderstöckle, Helgrid Kager-Kunze, geht zum Schuljahresende, eine Vertretung gibt es seit Jahren nicht. Nach dem Ausscheiden von Frank Stender als Schulleiter der Schildrainschule vor einem Jahr hatte Konrektorin Heidi Buggle die Schule kommissarisch geleitet. Sie wurde nun in den Ruhestand verabschiedet.
Ruhe soll wieder einkehren
Ursprünglich sei für die Schildrainschule eine rein interne kommissarische Lösung angedacht gewesen. Preiß: „Nachdem wir im Holderstöckle auf die Team-Lösung gesetzt haben, wollten wir beide Schulen gleich behandeln.“So sei das Schulamt auf Till Haendle zugegangen. Er war von 2003 bis 2008 Lehrer an der Schildrainschule. Dazu kommt mit Daniela Früh eine Lehrerin ins Team, die derzeit an der Schule unterrichtet. Zudem habe Ute Scharre-Grüninger ihre Bereitschaft signalisiert, die Leitung der Grundschule im Holderstöckle kommissarisch zu übernehmen, so das Schulamt. Sowohl Scharre-Grüninger wie auch Haendle bleiben weiterhin Leiter an ihren Schulen.
„Mir ist es das Wichtigste, dass die schlechte Presse aufhört“, nennt Ute Scharre-Grüninger als einen ihrer Motivationspunkte für die Zusatzaufgabe. Es müsse Ruhe einkehren in der hiesigen Schullandschaft, „sodass die Kollegen ungestört ihre Arbeit machen können“. Durch ihre lange Dienstlaufbahn – sie ist seit 1996 als Rektorin tätig – habe sie eine umfassende Verwaltungs-Ausbildung bekommen. Scharre-Grüninger: „Die Grundschule im Holderstöckle braucht jemand, der sich um diese Themen und Abläufe kümmert.“Deshalb werde sie täglich für ein paar Stunden dort anzutreffen sein. Dankbar ist sie, dass sie Juliane Melber an der Seite hat: „Sie kennt sich an der Schule aus.“
Vom Schulamt sei ihr zugesagt worden, dass versucht werde, die Lehrerversorgung an der Schrotenschule so zu gestalten, dass sie sich zu hundert Prozent auf die beiden Leitungstätigkeiten konzentrieren kann und nicht etwa Vertretungen übernehmen müsse, sagt Scharre-Grüninger.
Elternbeiratsvorsitzende Tina Priebe von der Grundschule im Holderstöckle geht guten Mutes in das neue Schuljahr, wie sie sagt. „Was bleibt uns auch anderes übrig?“Aus Sicht der Eltern sei die kommissarische Besetzung aber eine reine Notlösung „und muss es auch bleiben“. Das Schulamt müsse unter Hochdruck schauen, dass die Schulleiterstellen wieder besetzt werden, sagt Priebe.
Hans-Thomas Volzer, der Elternbeiratsvorsitzende der Schildrainschule, hatte von der Team-Lösung an der Spitze keine Kenntnis. Volzer: „Bislang hieß es, dass Frau Früh das kommissarisch macht.“Wie auch immer: „Im Prinzip gehört eine richtige Leitung an die Schule“, findet er. Alle Vorstöße der Eltern – Briefe an das Schulamt, das Regierungspräsidium und das Kultusministerium – hätten nicht gefruchtet. Es gebe keine Bewerber.
Dass sich das Problem der Lehrerversorgung nun entspanne (siehe Kasten), begrüßt er: „Das ist mal etwas Positives“, sagt der Elternvertreter.