Asylstreit auch in der CDU
Twitter-Nachricht des Aalener Abgeordneten Kiesewetter zeigt, wie sehr die Fronten verhärtet sind
RAVENSBURG (clak) - Der Aalener Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter (CDU) hat mit einem Tweet zum Zustand der Union bundesweite Reaktionen ausgelöst. Kiesewetter schrieb auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Schon irre, mich sprechen vor Spiel #GERSWE 2 CDU-Kollegen an, sagen offen, wenn ich weiter europafreundliche liberale Haltung wie #Merkel in Asyl-/ Migrationsfragen vertrete, würde prominenter CSUler bei der nächsten #BTW gegen mich kandidieren. Soweit lassen wir uns bringen!“Kiesewetter, der Mitglied des Auswärtigen Ausschusses ist, brachte damit die Zerrissenheit im Asylstreit – auch innerhalb der CDU – zum Ausdruck.
Der CDU-Politiker hatte sich im Asylstreit klar für eine europäische Lösung des Problems ausgesprochen – und damit die Position von Kanz- lerin Angela Merkel (CDU) unterstützt. Innenminister Horst Seehofer (CSU) beharrt dagegen darauf, Flüchtlinge, die bereits in anderen Staaten registriert sind, direkt an der deutschen Grenze abzuweisen. „Unfassbar! Wir sind sehr stolz auf Dich! Danke, dass Du weiter denkst und #für Europa! Kämpfst.“, schrieb die Aalener Europaabgeordnete Inge Gräßle (CDU). Auch die frühere Grünen-Fraktionsvorsitzende Renate Künast antwortete auf Kiesewetters Tweet: „Gute ReAktion. Gleich öffentlich machen. Und im Wahlkreis laut sagen!“