Umfahrung ist eine Überraschung
Bund der Selbständigen gibt die Situation der Geschäftsleute zu bedenken
● IMMENDINGEN - Die Straßenbaukonferenz des Landes Baden-Württemberg hat am Dienstagabend die Umgehungsstraße in Immendingen in die erste Stufe der Verkehrswegeplanung aufgenommen. Die Umgehung kommt also auf jeden Fall. Welche Reaktionen diese Entscheidung auslöst, haben wir zusammengetragen.
Für Peter Glökler, Fraktionsvorsitzender der SPD im Immendinger Gemeinderat, kam die Nachricht überraschend. „Aber das ist erfreulich“, sagte Glökler. Von der Umfahrung verspricht sich der Fraktionsvorsitzende eine deutliche Beruhigung des Durchgangsverkehrs. Bis zu 12 000 Fahrzeuge würden täglich durch den Ort fahren. Auch was die Sicherheit der Schulwege angehe, werde die Ortsumfahrung ein Mehrwert sein, sagte Glökler.
Als „sehr positiv“bezeichnet auch Günter Heizmann, Ortsvorsteher von Zimmern, diese Entwicklung. Wenn sie auch überraschend kommt. Heizmann verspricht sich davon weniger Verkehr und damit weniger Lärm. Was noch unklar sei, sei die letztendliche Trassenführung. „Eine Tunnellösung würden wir bevorzugen, dann wäre auch der Krach weg“, sagte er. Grundsätzlich geht Heizmann aber davon aus, dass sich die Lebensqualität in Immendingen und Zimmern durch die Umgehung verbessern werde.
Weniger überrascht zeigt sich Harald Jochum, stellvertretender Bürgermeister von Immendingen und Fraktionsvorsitzender der CDU. Bei den geplanten drei Brücken in Immendingen habe man bereits eng mit dem Regierungspräsidium Freiburg zusammengearbeitet.
„Die Umfahrung ist ein wichtiger Punkt für Immendingen“, sagte Jochum. Zum einen gehe dadurch der Verkehr nicht mehr mitten durch den Ort, und zum anderen könnte dann auch die Ortsentwicklung anders vorangetrieben werden als bisher . Konkrete Pläne gebe es dafür zwar noch nicht, „aber man muss Visionen haben.“
Aus Sicht des Bunds der Selbstständigen (BdS) müsse der Bau der Umgehung von zwei Seiten betrachtet werden, teilte der stellvertretende Vorsitzende Michael Freudig mit. Die Umfahrung sei gut für den Ortskern und ermögliche eine Aufwertung der Lebens- und Aufenthaltsqualität.
„Allerdings darf natürlich in diesem Zusammenhang die Situation der Geschäftsleute, die von der Fahrkundschaft profitieren, nicht außer acht gelassen werden“, schreibt er. Der BdS werde in jedem Fall mit seinen Mitgliedern in Zukunft den innerörtlichen Gestaltungsprozess aktiv begleiten.