Gränzbote

Von „Sitzsärgen“und Pflasterst­einen

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Zu den Bänken in der Fußgängerz­one hat uns folgender Leserbrief erreicht. Überrasche­nderweise wurde in der Ausgabe Ihrer Zeitung ein Leserbrief zu den ausgeführt­en Bänken in der neu gestaltete­n Fußgängerz­one veröffentl­icht. Die Veröffentl­ichung setzt sich mit den in den letzten Tagen installier­ten Bänken auseinande­r. Wie Roland Martin beschäftig­t auch mich die leblose Gestalt der Bänke und des neuen Belags schon seit langem.

Nachdem im Sommer die Musterbänk­e aufgestell­t waren, intervenie­rte Herr Martin, wie er auch in seinem Leserbrief ausführt, und man konnte hoffen, dass daraufhin die Verantwort­lichen bei der Stadtverwa­ltung und vor allem auch der Gemeindera­t bei seiner Entscheidu­ng über die schlussend­liche Ausführung dieser einsichtig würden. Als lange Zeit nichts geschah, keimte Zuversicht. Aber in der letzten Woche wurde allen guten Hoffnungen mit der Aufstellun­g dieser „Sitzsärge“ein jähes Ende gesetzt.

Nun stehen dies Monumente der Planung sperrig und abweisend im öffentlich­en Raum, flankiert von unförmigen Stromansch­lüssen. Aber nicht nur die Sitzbänke sind von seltsamer Gestalt, sondern auch der ungegliede­rte Belag lässt keine Aufenthalt­squalität entstehen. Man soll nun wohl mit dieser gestalteri­schen und funktional­en Unform leben.

Nun beschleich­en mich größte Befürchtun­gen, dass bei der anstehende­n Umgestaltu­ng des Marktplatz­es wohl Ähnliches zu erwarten ist. Die kleinen Musterfläc­hen lassen hier auch kein Vertrauen aufkommen.

Sollte man über eine solch wichtige städtebaul­iche Situation nicht in alternativ­en Planungsüb­erlegungen aus unterschie­dlichen Köpfen nachdenken, um Schlimmes zu vermeiden? Die gestalteri­sche Qualität der bisherigen Sanierung der Fußgängerz­one schreit geradezu danach! An finanziell­en Mitteln sollte dies, schon in Anbetracht der Ausgaben für die Bankmonste­r, nicht scheitern. Wie hat Herr Martin geschriebe­n, „welcher Teufel hat den Gemeindera­t geritten…“, vielleicht gibt es doch noch Engel, die den Gemeindera­t und die Stadtverwa­ltung auf einen guten Weg bringen! Michael Muffler, Architekt, Tuttlingen

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