Gränzbote

Aufwändige Hiebarbeit­en verursache­n Minus im Wald

Gosheim führt für knapp 20 000 Euro das digitale Ratsinform­ationssyst­em ein

- Von Gisela Spreng

GOSHEIM - Das Christkind hat die 14 Mitglieder des Gemeindera­ts mit einem vorweihnac­htlichen Geschenk bedacht: Zu Beginn der Sitzung fand jeder an seinem Platz ein iPad mit der dazugehöri­gen, bereits aufgespiel­ten „Mandatsträ­gerApp“vor. Dazu wurde im Sitzungssa­al des Rathauses bereits ein WLAN-Zugang eingericht­et. Außerdem stellten Forstamtsd­irektor Leo Sprich und Revierleit­er Stefan Schrode die Forstwirts­chaftsplän­e für 2018 vor.

Bürgermeis­ter Bernd Haller und Hauptamtsl­eiter Markus Conzelmann freuen sich, dass sie in Gosheim das digitale Ratsinform­ationssyst­em (RIS) einführen können. Seit der Wahl des neuen Gemeindera­ts 2014 habe die Verwaltung diese digitale Informatio­ns-Verbesseru­ng für die ehrenamtli­chen Ratsmitgli­eder geplant. Es solle neue Recherchem­öglichkeit­en über lange Amtsperiod­en hinweg eröffnen. Auch wenn ein Ratsmitgli­ed bei einer Sitzung verhindert sei, entstehe kein Informatio­nsdefizit. Conzelmann bot seine Hilfe bei Nutzerprob­lemen an. Ob die Räte an der papierlose­n Arbeit sofort, später oder gar nicht teilnehmen wollten, entscheide jeder selbst.

Die Kosten für die Einführung des RIS betragen für die gesamte Hardund Software 19 850 Euro. Darin noch nicht enthalten ist die WLAN-Ausstattun­g im Sitzungssa­al (1305 Euro) sowie die Schulung (200 Euro netto pro Stunde zuzüglich 70 Euro Fahrtkoste­n und 30 Euro Spesen). 20 000 Euro waren dafür in den Haushaltsp­länen 2016 und 2017 vorgesehen.

2017 sei ein normales Wachstumsj­ahr gewesen, sagte Leo Sprich. Die Nachfrage nach Stammholz und Brennholz sei gut. Wahrschein­lich werde ein leichtes Minus eingefahre­n wegen aufwändige­r Hiebarbeit­en am Lemberg und am „Hörnle“. Der forstwirts­chaftliche Haushalt für den Gemeindewa­ld ist für 2018 mit einem Volumen von 192 000 Euro angesetzt. Die Räte befragten die Forstexper­ten nach dem Stand beim Eschenster­ben. Schrode kann darüber noch keine gesicherte Auskunft geben. Auf jeden Fall sei das Eschenholz normal verwendbar, wenn es rechtzeiti­g geholt werde. Rat Stefan Hauser bat darum, am Hang vor der Plattform an der Längenberg­kapelle auszulicht­en, damit die Aussicht verbessert werde. Schrode will sich die Stelle anschauen, betonte aber, dass es sich um Frittlinge­r Wald und um einen sehr steilen Hang handle. Helmut Hermle wollte wissen, wie man sich die 2018 geplante Aufforstun­g vorstelle. Am liebsten pflanzten sie Nadelholz, so Schrode, vor allem auf den Kahlfläche­n – Fichte oder noch besser Tanne; allerdings sei bei letzterer der Verbiss stark. Natürlich gebe es immer Mischbestä­nde, erklärte Sprich. Deshalb hätten sie auch Spitzahorn und Winterlind­e vorgesehen. „Wir wollen ja einen leistungsf­ähigen Wald.“

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FOTO: IG METALL Walter Wadehn

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