Prozess um Zinswetten in Pforzheim: Angeklagte bestreiten Vorwürfe
MANNHEIM (dpa) - Im Prozess um Millionenverluste durch hochriskante Zinswetten der Stadt Pforzheim haben die Angeklagten die Vorwürfe der Untreue zurückgewiesen. „Ich hatte keinerlei Hinweis, dass es sich in irgendeiner Weise zum Nachteil der Stadt entwickeln könnte und keinerlei Anlass für Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Handlungen“, sagte die frühere FDP-Oberbürgermeisterin Christel Augenstein (Foto: dpa) am Donnerstag vor dem Landgericht in Mannheim. Es sei allein um die Verbesserung der damals katastrophalen Haushaltslage gegangen, sagte die 68-Jährige. Im Etat hätten damals 30 Millionen Euro gefehlt, sagte Augenstein.
Auch die damalige Stadtkämmerin von Pforzheim wies die Vorwürfe zurück. „Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohl der Stadt gehandelt“, sagte sie
BGH: Anerkennung der Berufsunfähigkeit erleichtert
KARLSRUHE (AFP) - Versicherer dürfen die Leistungen aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung nicht kleinrechnen. Wie der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe entschied, ist die Beeinträchtigung der gesamten Arbeit bei der Berechnung maßgeblich, nicht nur der Zeitanteil einzelner Tätigkeiten, die der Versicherte nicht mehr ausüben kann. (Az: IV ZR 535/15). Die Klägerin war in Vollzeit bei einer Münchener Anwaltskanzlei als Hauswirtschafterin beschäftigt. Zu ihren Aufgaben gehörten Einkäufe, das Zubereiten eines Mittagessens für 15 bis 30 Menschen sowie das Putzen der Kanzleiräume. Im März 2007 stürzte die Frau auf einer Treppe. Ihre Tätigkeit in der Kanzlei musste sie aufgeben. Die Hauswirtschafterin macht geltend, sie sei zu mehr als 50 Prozent berufsunfähig und habe aus ihrer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung Anspruch auf eine Rente. Die in den Vorinstanzen gehörten Sachverständigen kamen dagegen nur auf 20 Prozent.
VW und indischer Autobauer Tata blasen Kooperation ab
WOLFSBURG (dpa) - Der Volkswagenkonzern hat Verhandlungen über eine Partnerschaft mit dem indischen Autobauer Tata eingestellt. Die in den Gesprächen federführende Tochter Skoda und Tata seien zu dem Schluss gekommen, dass derzeit technisch und wirtschaftlich nicht die gewünschten Vorteile einer Kooperation erzielt werden könnten, teilte Skoda mit.
Prevent gegen Daimler: Verhandlung abgesagt
STUTTGART (dpa) - Das Verfahren um möglichen Schadenersatz zwischen dem Zulieferer Prevent und dem Autobauer Daimler im Streit um die Lieferung von Sitzbezügen findet vorerst nicht statt. Ein für Donnerstag angesetzter Termin vor dem Landgericht Stuttgart wurde abgesagt. Prevent habe den zuständigen Richter abgelehnt, weil dieser angeblich befangen sei. Prevent wirft Daimler vor, einen Liefervertrag unrechtmäßig beendet zu haben, und verlangt Schadenersatz in Höhe von 41,6 Millionen Euro.
Absatzrekord bei BMW – USA und Europa schwächer
MÜNCHEN (dpa) - BMW hat seinen weltweiten Absatz im Juli weiter steigern können, in Europa und den USA aber weniger Autos verkauft. Diese Absatzrückgange wurden durch das boomende Geschäft in China und einigen anderen Märkten wie Mexiko mehr als ausgeglichen. In China setzte BMW im Juli 43 300 Fahrzeuge ab, acht Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Weltweit legten die Verkaufszahlen um 0,4 Prozent auf 180 700 Fahrzeuge zu. vor der Großen Wirtschaftsstrafkammer. Die Anschuldigungen hätten sie sehr getroffen. „Ich bin keine Spielerin. Wir wollten kein Geld verzocken.“Zahlen seien nicht geschönt worden. „Alles war plausibel“, sagte die Diplom-Wirtschaftsmathematikerin. Gleichwohl wolle sie erneut ihr Bedauern ausdrücken. „Ich wünschte, ich hätte dieses Betätigungsfeld umgangen“, meinte sie vor Gericht. Vor dem Landgericht in Mannheim müssen sich neben Augenstein und der früheren Stadtkämmerin auch deren damaliger Stellvertreter und zwei Bankmitarbeiter verantworten.
Die Vorwürfe beziehen sich auf Kosten, die durch riskante Finanzgeschäfte zu Lasten der Stadtkasse entstanden sind. Am Ende stand ein Verlust von rund 58 Millionen Euro. Ein Großteil des Geldes ist nach Vergleichen mit beteiligten Banken wieder in der Kasse.
Lego wechselt nach kurzer Zeit den Chef aus
KOPENHAGEN (dpa) - Der dänische Spielzeugkonzern Lego will nach nur neun Monaten den Vorstandsvorsitzenden auswechseln. Wie das Unternehmen bekanntgab, soll Niels B. Christiansen (51/Foto: dpa) ab dem 1. Oktober für Bali Padda (61) an die Spitze des Unternehmens rücken. Padda werde eine beratende Rolle bei Lego einnehmen, hieß es in einer Mitteilung. Christiansen war neun Jahre Chef des dänischen Industrietechnologie-Unternehmens Danfoss. Lego war zuletzt nicht mehr so stark gewachsen wie erwartet. Der Gewinn kletterte 2016 im Vergleich zum Vorjahr leicht von 9,2 auf 9,4 Milliarden Kronen (knapp 1,27 Milliarden Euro) – das geringste Wachstum seit 2007.
Daimler investiert in Neu-Ulm 20 Millionen Euro
NEU-ULM (sz) - Deutlich über 20 Millionen Euro investiert Daimler in den Neubau eines Nutzfahrzeugzentrums in Neu-Ulm. Damit festigt der Standort Neu-Ulm eine erstaunliche Stellung im DaimlerKonzern. Denn im konzernweiten Wettbewerb setzte sich Ulms bayerische Schwesterstadt gegen Städte wie Stuttgart als Sitz der „Vertriebsdirektion Württemberg“durch. „Das freut uns riesig“, sagt der Leiter Thomas Witzel. Das sei wie ein Ritterschlag durch Daimler. Die Region Ulm/Neu-Ulm sei in Sachen Nutzfahrzeuge ein Wachstumsmarkt wie kein anderer. Allein 6000 Transporter würden pro Jahr in der Region verkauft, das seien mehr als im Stuttgarter Raum. Aber nicht nur deswegen entschied NeuUlm den internen Daimler-Wettstreit als Empfänger für die 20Millionen-Euro-Investition für sich: In Stuttgart oder auch München sei es sehr schwierig, eine derart große Fläche zu finden. Auf 38 000 Quadratmetern, die Daimler von der Stadt Neu-Ulm erwarb, entsteht der neue Betrieb, für den am Donnerstag der Spatenstich erfolgte.
McDonald’s stellt auf Porzellan und Glas um
MÜNCHEN (AFP) - Der Fastfoodkonzern McDonald’s stellt bei Heißgetränken auf Porzellangeschirr und Gläser um. Wie McDonald’s Deutschland mitteilte, bekommen Gäste „ab sofort“in mehreren hundert Filialen am Tresen ihre Heißgetränke im Glas oder in der Tasse serviert. Dem Konzern zufolge sind knapp 400 der deutschlandweit 1500 Filialen auf das Konzept „Restaurant der Zukunft“umgerüstet. „So gut wie alle“werden demnach innerhalb der kommenden drei Monate auf Porzellangeschirr und Gläser umstellen.