Stefan Eick führt die Chorgemeinschaft an
Kurt Binder gibt nach 30 Jahren an der Vereinsspitze sein Amt ab
TUTTLINGEN - Einen Generationswechsel hat die gut besuchte Mitgliederversammlung der Chorgemeinschaft Tuttlingen am Dienstagabend in der S 04 Lounge eingeläutet: Stefan Eick ist einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Nach fast dreißigjähriger Amtszeit stand Kurt Binder für diese Position nicht mehr zur Verfügung. Gemeinsam hatten Binder und sein bisheriger Stellvertreter Eick in den vergangenen Monaten die Weichen für eine Verjüngung des Vorstands gestellt.
Schon in der Hauptversammlung im März war eine neue Vereinssatzung diskutiert worden. Die Verantwortung innerhalb der Chorgemeinschaft sollte in Zukunft auf mehrere Schultern verteilt und finanzielle Zuständigkeiten klar festgelegt werden. Nach der Freigabe der Vorlage durch Finanzamt und Registergericht in Stuttgart wurde die neue Satzung nun verabschiedet. Gleichzeitig beschloss die Versammlung auch eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für den Stammchor von 30 auf 40 Euro sowie für die fördernden Mitglieder von 25 auf 30 Euro. Der scheidende Vorsitzende hatte zuvor erklärt, die Beiträge seien seit 2004 nicht angepasst worden.
Wahlen verlaufen harmonisch
Die Wahlen verliefen zügig und einstimmig, und auch die Übernahme der Ämter erfolgt fließend: Kurt Binder bleibt dem Verein als Ausschussmitglied erhalten, und der langjährige Kassenwart Hubert Schweikart steht seiner Nachfolgerin Gundi Saile in der Übergangszeit ebenfalls noch mit Rat und Tat zur Seite.
In einem Rückblick auf die vergangenen 30 Jahre würdigte Roland Storz die Verdienste der beiden scheidenden „Vereins-Institutionen“, Kurt Binder und Hubert Schweikart. Nur mit einer kurzen Unterbrechung trug Binder seit 1988 Verantwortung: anfangs an der Spitze des Männergesangvereins Tuttlingen, seit 2004 als Vorsitzender der Chorgemeinschaft Tuttlingen. Bewegte Zeiten galt es zu bewältigen, als der Männergesangverein Tuttlingen, der Sängerbund Tuttlingen und der Volkschor Tuttlingen zur Chorgemeinschaft Tuttlingen verschmolzen. Heute zählt die Chorgemeinschaft etwa 100 aktive Sänger und ungefähr genau so viele fördernde Mitglieder. Storz erinnerte an die Verleihung der baden-württembergischen Landesehrennadel an Binder und an zahlreiche Meilensteine der Vereinsgeschichte unter dessen Verantwortung. Besonders hervorzuheben sind ein Kirchenkonzert mit Marlies Petersen 1991 und das 175jährige Chorbestehen 2007. Nach einigen Dirigentenwechseln übernahm 2002 Uli Groß den Taktstab. Sie gründete unter dem Dach der Chorgemeinschaft weitere GesangsEnsembles: den Kinderchor „Sing And Dance“, den Projektchor „Cantutti“und den Jugend-A-cappellaChor „Wireless“. Die musikalische Leitung des Stammchors hat inzwischen Maria Martinez Gabaldon übernommen – doch sie tritt nach den Sommerferien eine Stelle in Stuttgart an. Vorerst wird Uli Groß für sie einspringen.
Roland Storz umriss auch die Verdienste Hubert Schweikarts: Mitglied seit 1971, ehrenamtlicher Kirchenorganist, Vizechorleiter, Gründer und Leiter des „Kleinen Chors“, eines Männer-Ensembles in kleiner Besetzung, Kassenführer im Sängerheim und seit 2006 bis heute zuverlässiger Vereinskassierer. Binder und Storz erhielten viel Applaus für ihr Lebenswerk. „Die vielen Jahre bestanden nicht nur aus Arbeit, sie haben auch das Herz bewegt“, schloss Binder.