Minister streiten wegen Omira-Verkauf
RAVENSBURG (ben) - Der Verkauf der Traditionsmolkerei Omira mit Sitz im oberschwäbischen Ravensburg hat am Tag, nachdem die Genossen des Unternehmens der Übernahme durch den französischen Konzern Lactalis zugestimmt haben, für Streit in der baden-württembergischen Landesregierung gesorgt. Sozialminister Manfred Lucha (Fotos: dpa), unterstützt von drei grünen Parteifreunden, der Europaabgeordneten Maria Heubuch, der Bundestagsabgeordneten Agnieszka Brugger und dem Landtagsabgeordneten Martin Hahn, führt die Schwierigkeiten von Omira nicht zuletzt auf die Agrarpolitik der vergangenen Jahre zurück. „Dass die traditionsreiche oberschwäbische Genossenschaftsmolkerei Omira ihre Eigenständigkeit aufgeben musste, ist auch das Ergebnis einer über viele Jahre verfehlten Agrarpolitik in Europa und in Deutschland“, schreiben die Politiker in einer gemeinsamen Erklärung. Das Ende der Omira zeige, dass die Krise voll auf die Region durchgeschlagen habe.
Liebherr baut in Kirchdorf Entwicklungszentrum
KIRCHDORF (sz) - Liebherr-Hydraulikbagger investiert am Standort in Kirchdorf in den kommenden fünf Jahren mehr als 30 Millionen Euro für ein neues Entwicklungsund Vorführzentrum. Jetzt fand der offizielle Spatenstich zum Start der Bauarbeiten statt. Werner Seifried, technischer Geschäftsführer bei Liebherr-Hydraulikbagger sagte bei den Feierlichkeiten zum Baubeginn: „Der Bau leistet einen großen Beitrag zur Sicherung des Standorts und schafft eine gute Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung unseres Unternehmens.“Liebherr entwickelt und produziert in Kirchdorf Hydraulikbagger, Materialumschlagmaschinen und knickgelenkte Muldenkipper.
Digitalisierung kostet Allianz-Mitarbeiter ihre Jobs
MÜNCHEN (dpa) - Die Allianz streicht in den kommenden drei Jahren 700 Verwaltungsstellen in Deutschland. Damit will die größte deutsche Versicherungsgesellschaft die Möglichkeiten zur Kostensenkung nutzen, die die automatisierte Bearbeitung der Versicherungsverträge durch Computer mit sich bringt. Die Automatisierung des Versicherungsgeschäfts soll rund 1,2 Milliarden Euro einbringen, durch Einsparungen und erhöhte Produktivität. Insgesamt fallen 1270 Stellen weg, 570 davon wurden bereits im vergangenen Jahr mithilfe von Altersteilzeit abgebaut. Es soll aber keiner der 12 deutschen Allianz-Standorte geschlossen werden, wie ein Sprecher der Deutschlandsparte des Dax-Konzerns am Freitag sagte. Zuerst berichtete die „Süddeutsche Zeitung“über die Pläne. „Auch künftig werden jeden Tag bäuerliche Milcherzeuger aufgeben, wenn wir keinen grundsätzlichen Wandel in der Agrarpolitik erreichen“, betonen die vier Abgeordneten. Von der weltweiten Überproduktion profitierten fast nur „die großen Lebensmittelkonzerne, die am Export gut verdienen – nicht aber die Lieferanten“. Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) weist die Kritik scharf zurück. „Bei Omira wurden in den vergangenen Jahrzehnten unternehmerische Entscheidungen darüber getroffen, was und für wen produziert werden soll“, sagte Hauk auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. „Die frühere Geschäftsführung hat einseitig auf den Schwerpunkt Milchpulver gesetzt. Das hat sich nach dem Wegfall der planwirtschaftlichen Interventionen, der letzten Milchkrise und den unterschiedlichen Entwicklungen in Teilmärkten als falsch erwiesen“, erklärte der Minister. „Keine vermeintlich noch so gute Agrarpolitik kann solch unternehmerische Fehleinschätzungen verhindern.“
50 Millionen Euro für Herzstück der Energiewende
WENDLINGEN (dpa/lsw) - Die Stromversorgung in Baden-Württemberg wird seit Freitag von der Hauptschaltleitung in Wendlingen bei Stuttgart aus gelenkt. Als „Nervenzentrum“bezeichnete Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die inklusive Technik knapp 50 Millionen Euro teure Leitstelle. Sie sei unerlässlich für das Gelingen der Energiewende. Strom komme nicht mehr wie einst aus 250 Großkraftwerken, sagte Rainer Baake, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, sondern aus bundesweit 1,8 Millionen Quellen. Um diesen Strom zu jeder Zeit sicher dorthin zu bringen, wo er gebraucht wird, brauche es solche Leitstellen.
Tesla plant offenbar eigenen Musik-Streamingdienst
NEW YORK (AFP) - Der US-Elektroautobauer Tesla plant offenbar einen eigenen Musik-Streamingdienst. Das Unternehmen wolle seinen Kunden ein besonderes Fahrerlebnis ermöglichen und dazu gehöre auch, „dass sie jede Musik hören können, die sie möchten“, sagte ein Tesla-Sprecher am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.
Milliardenschäden durch Überfälle auf Laster
FRANKFURT (AFP) - Immer mehr Überfälle auf Lastwagen in Deutschland verursachen Schäden in Milliardenhöhe. Der Wert der jedes Jahr erbeuteten Waren belaufe sich laut europäischem Transportverband auf 1,2 Milliarden Euro. Der volkswirtschaftliche Schaden sei aber fünf- bis achtmal so hoch.