Der Storch bleibt verschwunden
Endlich hat Durchhausen ein richtiges Nest auf dem Kirchturm für die Vögel, doch sie tauchen einfach nicht auf
DURCHHAUSEN (utz) - In Schura gibt es drei Jungstörche und auch in Talheim nistet der Storch, nur in Durchhausen ist das Nest verwaist und dies, obwohl er extra eine Nisthilfe bekommen hat. Es gibt außerdem auf einem Privathaus ein zweites Nest.
Im Jahr 2014 nisteten die Störche erstmals auf dem Turm der Durchhauser Kirche „Zu den Heiligen Engeln“. Drei Jahre in Folge kehrte Adebar zurück und baute sein Nest in der Dachrinne. Dies war nicht optimal, nicht für die Störche, deren Nest oft nass war, da sie den Abfluss des Daches verstopften, und auch nicht für die Kirchenbesucher. Zeitweise wurde ein Eingang der Kirche wegen der Gefahr von herabfallenden Ästen und Kot geschlossen. Storchen-Fachmann Friedrich Widmann aus Neudingen hat von Anfang an die Durchhauser Störche begleitet und es wurde auf sein Anraten hin eine Nisthilfe zentral auf dem Kirchturm angebracht.
In schwindelerregender Höhe montierten Helfer auf der Kirchturmspitze die Halterung für den Nestrohling. Die Montageaktion wurde vom einem Team der Feuerwehr Trossingen mit der Drehleiter begleitet, unterstützt von einer kleinen Abordnung der Durchhauser Feuerwehr um Kommandant Jörg Wintermantel (wir haben berichtet). Doch das Nest scheint bei den Störchen nicht gut anzukommen.
Auch Friedrich Widmann, Storchenbeauftragter von der Vogelwarte Radolfzell, ist es nicht klar, warum die Störche das Angebot nicht nutzen. Der Durchhauser Storch nistete ursprünglich in Schura, aber er kam jedes Jahr sehr spät zurück und 2014 war sein Nest schon belegt. So kam es, erinnert sich Widmann, dass der Storch dann in Durchhausen sein Nest baute. „Ich habe keine Totmeldung erhalten. Da die Störche beringt sind, bekommen wir oft Mitteilungen über den Verbleib.“Doch vom Durchhauser Storch gibt es keine Spur.
„Ich bin mir aber sicher, dass nächstes Jahr das Nest benutzt wird. Es gibt glücklicherweise immer mehr Störche und das Nest auf dem Durchhauser Kirchturm ist auf jeden Fall optimal angelegt. Und auch die zweite Durchhauser Nisthilfe an der Dorfstraße kann jederzeit belegt werden,“sagt Friedrich Widmann.
Bürgermeister Simon Axt hat mit dem Amt für Naturschutz die optimalen Bedingungen für die Nisthilfe ausgelotet. Und auch die Kirchengemeinde Durchhausen freut sich sehr über die Störche. „Besonders haben wir uns über die von uns beauftragte Firma Schaab gefreut, die uns die Nisthilfe ohne Rechnungstellung montiert hat. Hoffen wir, dass nächstes Jahr wieder eine Storchenfamilie ihr Zuhause bei uns findet,“bedankt sich Pfarrer Thomas Schmollinger.