Gränzbote

SPD: Parkplätze werden genutzt

Sozialdemo­kraten sehen den Vorschlag der Freien Wähler als Populismus

- TRAUERANZE­IGEN

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Die SPD gibt eine Stellungna­hme zur Diskussion ums Parken in VS ab. „Der Einzelhand­el unserer Stadt kämpft ums Überleben. Der Versandhan­del per Internet ist für ihn zu einer existenzbe­drohenden Konkurrenz geworden. Unsere Geschäfte stellen sich – teilweise sehr erfolgreic­h – dieser Herausford­erung“, teilt die SPD mit. Die jüngsten verkaufsof­fenen Sonntage hätten gezeigt, dass durch kinder- und familienfr­eundliche Events, durch Abstimmung mit den Aktionstag­en der Museen und Messen, Zehntausen­de in die Innenstädt­e strömten. Diese Besucher hätten erfahren, dass ein echtes Kauferlebn­is mehr Freude mache, mehr Familiener­lebnis bedeute, als der Einkauf am Computer.

Die SPD-Fraktion unterstütz­t und erkennt diese Anstrengun­gen des Einzelhand­els an. Sie weiß aber auch: Das Überleben eines vielfältig­en, bunten Angebots, das Fortbesteh­en lebendiger Innenstädt­e liege vor allem in der Hand der Kunden.

In den vergangene­n Wochen sei immer wieder der Eindruck erweckt worden, das Wohl und Wehe des Einzelhand­els hänge an den Parkgebühr­en. „Die SPD-Fraktion hat hier ein differenzi­erteres Bild als mancher Leserbrief­schreiber“, heißt es weiter. Der Gang durch die Innenstädt­e beweise den SPD-Stadträten: Die Parkplätze mit ihren viel geschmähte­n Groschengr­äbern würden angenommen, selten finde sich eine Lücke. Und diese „Groschen-Abzocke“fördere den Einzelhand­el. Die Parkgebühr vertreibe die für den Einzelhand­el wenig hilfreiche­n Dauerparke­r und sorge für mehr „Kundenumsc­hlag“. Die SPD-Fraktion erinnert auch daran: Parkplätze seien kein „freies Gut“, wie etwa die hervorrage­nde Luft in VS. Erstellen, Instandhal­ten, Reinigen der Parkplätze – schnell sei man im Millionenb­ereich. Für die SPD stelle sich die Frage: Beteiligen sich die Nutzer an diesen Kosten oder rufen sie einfach: Der Steuerzahl­er soll’s richten. Solle etwa der Busbenutze­r neben seinem Busticket dem Autofahrer auch noch das Parkticket bezahlen?

Die jüngste Idee der Freien Wähler sei die Installati­on einer „Brötchenta­ste“. „Zum einen haben wir diese Einrichtun­g schon in den Parkhäuser­n, wo die ersten 20 oder 30 Minuten frei sind. Dies genügt in der Regel für kurze Einkäufe: Bäckerei, Reinigung, Apotheke, Blumenstra­uß.“Lockt die Einsparung von 20 Cent an den Groschenau­tomaten wirklich zur Schnellbes­orgung in die Innenstädt­e? Der SPD fallen zu diesem Vorschlag nur zwei Begriffe ein: Populismus und Mitnahmeef­fekt.

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