Gränzbote

Das wird weh tun

- Von Sabine Felker redaktion.trossingen@ schwaebisc­he. de

Wenn die Flüchtling­e tatsächlic­h in einer Turnhalle oder im alten Hohner-Heim untergebra­cht werden, spätestens dann ist Trossingen mit dem weltweiten Flüchtling­selend konfrontie­rt.

Und dann wird klar, dass Gutes zu tun nicht immer einfach ist, manchmal tut es richtig weh. Und trotzdem ist die Hilfe für die verfolgten Menschen das einzig Richtige.

Diese Frauen und Männer sind in höchster Not auf eine oft aberwitzig gefährlich­e Reise gegangen, um ihr Leben und das ihrer Kinder zu retten. Wer wären wir, wenn wir uns angesichts dieses Leids über angeblich sinkende Grundstück­spreise oder Unannehmli­chkeiten in der Freizeit beschweren würden?

So ist es die Aufgabe der Stadt und ihrer Bürger, eine Lösung zu finden, mit der sich alle arrangiere­n können: Die Flüchtling­e müssen eine menschenwü­rdige Unterkunft bekommen – eine Turnhalle kann das nicht sein. Fällt die Wahl deshalb auf das alte HohnerHeim, dann wird die Reaktion der direkten Anwohner verhalten sein.

Die Integratio­nsleistung, die von den Trossinger­n erbracht werden muss, ist enorm. Auf der ande- ren Seite ist das, was wir auf uns nehmen müssen, um diesen Menschen ein kleines Stück Sicherheit auf Zeit zu geben, nichts, im Vergleich mit dem, was sie durchlitte­n haben.

Die Trossinger haben schon mehrfach bewiesen, dass sie aufgeschlo­ssen und hilfsberei­t sind: Die Weltkriegs­flüchtling­e haben hier genauso eine neue Heimat gefunden wie die Russlandde­utschen.

Heißen wir unsere neuen Mitbürger also willkommen und entscheide­n uns für das einzig Richtige: für das Gute in uns.

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