„Das Festival ist nahezu perfekt“
Hans-Jürgen Osswald: Neuhausener wünschen sich wieder mehr Kontakt zu Besuchern
- Drei Tage Southside Festival liegen hinter der Gemeinde Neuhausen ob Eck – wieder einmal. Redakteurin Sarah-Lena Gombert hat mit Bürgermeister Hans-Jürgen Osswald über die diesjährigen Höhepunkte und die Zukunft des Musikfestivals in Neuhausen gesprochen.
Herr Osswald, das Southside-Wochenende ist vorbei. Sind Sie erleichtert oder ein bisschen wehmütig?
Ein bisschen von beidem! Einerseits bin ich erleichtert, dass nichts passiert ist. Das ist schon eine große Verantwortung, die man als Gemeinde trägt, wenn da 60 000 Besucher kommen. Andererseits bin ich auch ein bisschen wehmütig, denn dieser Ausnahmezustand ist schon etwas besonderes. Aber das Festival kommt ja wieder!
Was war aus Ihrer Sicht das Besondere am Festival in diesem Jahr?
Osswald: Für mich ist das SouthsideFestival als Gesamtkunstwerk faszinierend. Die Veranstaltung besteht nicht nur aus den Bühnen und den Bands. Immer wieder gibt es Neues zu entdecken, beispielsweise die gigantischen Augen am Tower, das fand ich klasse. Es gibt auch Walking Acts, die machen viel Spaß. Das Festival entwickelt sich beständig weiter.
Haben Sie sich auch selbst etwas vom Festival angeschaut?
Dass ich Fan von Labrassbanda bin, ist ja kein Geheimnis. Ich war aber an allen Tagen da und habe mir auch Bands angeschaut, die nicht unbedingt meinem Musikgeschmack entsprechen. Marteria oder Deadmou5, zum Beispiel. Das war schon heftig. Diese Showeffekte wären vor 15 Jahren noch pure Science Fiction gewesen.
Gibt es etwas, was Sie in Zukunft anders machen würden?
Man muss sagen, das Festival ist nahezu perfekt. Das ist auf der einen Seite toll, dass das so professionell geworden ist. Die sanitären Einrichtungen zum Beispiel sind viel besser als das noch vor Jahren der Fall war. Auf der anderen Seite muss man auch sagen: Das Festival braucht die Gemeinde Neuhausen kaum noch. Früher gab es mehr Interaktion zwischen den Besuchern und den Dorfbewohnern.
Ist das ein Anliegen, das auch aus der Bevölkerung an Sie herangetragen wird?
Ja, mehrfach! Da möchte ich noch mal mit dem Veranstalter sprechen, was man machen kann, um das wieder zu intensivieren.
Aus Sicht der Gemeinde: Sind 60 000 Besucher das Maximum, oder könnte Neuhausen ob Eck auch ein noch größeres Festival vertragen?
Letztlich ist das eine Frage der Infrastruktur. Der Gewerbepark mit mehr als 60 Firmen und 1300 Arbeitnehmern ist größer geworden, es wird also immer schwieriger, Flächen dazuzubekommen. Von daher sagen wir für den Moment: größer wird es nicht.