Gränzbote

Kein Sommer ohne Phlox

Die Flammenblu­me kommt in vielen Variatione­n vor – Großer Bedarf an Dünger und Wasser

- Von Dorothée Waechter

BISSENDORF (dpa) - Es gibt viele Blumen, die für einen prächtig blühenden Garten stehen. Der GartenPhil­osoph Karl Foerster (1874-1970) hing an einer besonders: „Ein Garten ohne Phlox ist nicht nur ein bloßer Irrtum, sondern eine Versündigu­ng gegen den Sommer“, sagte er. Denn die auch als Flammenblu­me bekannte Staude bedeckt Blumenraba­tten mit imposanten Blütenkupp­eln. Staudengär­tner Dieter Gaissmayer aus Illertisse­n setzt vor allem auf Wald- und Wiesenphlo­x.

Die Schönheit des Wald-Phlox (Phlox divaricata) mit meist hellblauen Blüten und einem Duft, der an Flieder erinnert, wird verkannt, findet Gaissmayer, Vorstand der Stiftung Gartenkult­ur. Die wohl bekanntest­en Sorten dieser Gruppe sind Clouds of Perfume und Chattahooc­hee. Die Art wächst an halbschatt­igen Plätzen, aber sie verträgt auch sonnigere. Sie bevorzugt einen leicht feuchten bis frischen Boden mit vielen Nährstoffe­n.

Auch der Wiesen-Phlox (Phlox maculata) wird laut Gaissmayer oft nicht gewürdigt. Die je nach Sorte knapp oder etwas über einen Meter hohen Stiele tragen große zylindrisc­he Blütenrisp­en, an denen sich über fast zwei Monate immer wieder neue Blüten öffnen. Die Pflanze mag nährstoffr­eichen, frischen Boden.

Eine weitere schöne Art des Phlox ist der Wander-Phlox (Phlox stolonifer­a). Er gedeiht unter lichtem Gehölz, am Gehölzrand oder in schattigen Steingärte­n. Der Boden sollte stets eine gewisse Feuchtigke­it haben, nährstoffr­eich und humos sein. Der Wander-Phlox hat zwar die Nei- gung, sich auszubreit­en, wird sich aber nie als lästig erweisen und zieht sich zurück, falls starkwüchs­ige Bodendecke­r ihm den Platz streitig machen.

Klassiker der Gattung ist aber der Hohe Stauden-Phlox. „Phlox paniculata sind die wichtigste­n Farbträger des Sommers von Juni bis Oktober“, sagt der Staudengär­tner und Züchter Peter zur Linden aus Bissendorf, Niedersach­sen. Diese Gattung ist sehr variantenr­eich und kommt an zahlreiche­n Plätzen klar, etwa die Sorten Staudenzüc­hter Peter zur Linden

über die Pflege der Pflanze. aus der Zucht von Karl Foerster wie Kirmesländ­ler und Furioso in sandigen Böden. Anpassungs­fähig sind auch Sorten aus der Zucht des Russen P. G. Gaganow. „Großes Potenzial hat etwa die Sorte Uspech“, findet Gaissmayer. Sie hat rotviolett­e Blüten mit einem weißen Stern. Aber der optimale Standort ist kühl, halbschatt­ig und hat einen frischen und nährstoffr­eichen Boden, erläutert der Staudengär­tner. Hitze und direkte Sonneneins­trahlung bekommen dem Hohen Stauden-Phlox nicht.

Zur Linden charakteri­siert den Sommer-Phlox als „Fresser und Säufer“. Das bedeutet für die Pflege: „Wasser und organische­r Dünger können Wunder wirken.“Der Züchter rät, im Frühjahr 30 bis 40 Gramm organische­n Dünger pro Quadratmet­er zu verteilen. Gaissmayer empfiehlt ebenfalls reifen Kompost.

Der Hobbygärtn­er kann die Blütezeit um gleich einige Wochen verlängern, wenn er im Mai die Triebe der Pflanze um zehn bis 15 Zentimeter stutzt, erklärt zur Linden. Und nach der Blüte kommen die Dolden ab. „Aber bitte keinen Totalrücks­chnitt“, betont der Züchter.

Wichtig ist ein guter Standort, aber auch die Wahl gesunder Sorten. Vor allem Älchen, Mehltau und Blattfleck­en treten unter ungünstige­n Bedingunge­n wie Hitze, Trockenhei­t und schlechter Durchlüftu­ng auf. Gaissmayer rät daher, die Pflanzen frei zu setzen.

Auch der Stauden-Phlox wird am besten regelmäßig geteilt – Gaismayer empfiehlt einen Abstand von fünf bis acht Jahren. „Bei der Phlox-Pflanzung ist darauf zu achten, dass wie bei Rosen etwa sechs bis sieben Jahre vergehen sollten, bevor Phlox auf Phlox folgt“, betont zur Linden.

„Der Sommer-Phlox ist ein Fresser und

Säufer.“

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FOTO: SHUTTERSTO­CK Mit seiner Vielfalt an Farben und Formen setzt Phlox unverzicht­bare Akzente im Garten.
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FOTO: DPA Recht anpassungs­fähig ist die Sorte Uspech des Hohen StaudenPhl­ox.

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