Glanzparaden zum Abschied
FARO (SID/sz) - Andreas Köpke rannte nach dem Schlusspfiff auf Roman Weidenfeller zu, der Bundestorwarttrainer herzte den Keeper und gratulierte zur tollen Leistung beim 7:0 (1:0) gegen Gibraltar. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel zu tun bekomme. Aber ich habe ja keinen reingelassen, dann ist doch alles in Ordnung“, sagte der BVB-Keeper nach seinem ersten Pflichtspiel im DFBTrikot und musste herzhaft lachen.
Von Abschiedsschmerz war bei dem 34-Jährigen, dessen anderthalbjährige Karriere nach fünf Länderspielen am Samstagnacht zu Ende gegangen sein dürfte, nichts zu spüren. „Ich fahre jetzt erst mal in Urlaub ans Meer dann sehen wir weiter“, sagte Weidenfeller. „Die Zukunft gehört den jungen Torhütern“, hatte Löw vor dem Spiel gesagt und namentlich die U21-Torleute Timo Horn, Bernd Leno und Marc-André ter Stegen gemeint, zudem Ron-Robert Zieler. Ein Hintertürchen öffnete Löw Weidenfeller aber doch noch. „Wir haben keine Veranlassung, unmittelbar jetzt zu entscheiden. Wir haben bei den Torhütern immer gesagt, wir warten bis vor einem großen Turnier. Natürlich haben wir sehr gute junge Torhüter, und es ist unser Ziel, die jetzt langsam heranzuführen. Aber am Ende entscheidet immer noch die Leistung.“, so der Bundestrainer.
„Bislang waren wir mit Roman immer sehr zufrieden. Im Training war er immer sehr professionell und bei der WM hat er eine überragende Rolle gespielt, weil er Führungsqualitäten hat und einen guten Einfluss auf junge Spieler.“
Weidenfeller, der im hohen Alter noch zu Nationalmannschaftsehren gekommen war, sieht seiner Zukunft ganz gelassen entgegen. „Ich habe beim BVB noch einen Vertrag bis 2016 und gehe davon aus, dass ich am 29. Juni zum Trainingsstart erscheine“, sagte der Routinier, der aber gerne Klarheit hätte: „Der Verein muss mir mitteilen, wie er mit mir plant. Dass ich spielen möchte, ist doch eine Selbstverständlichkeit.“
Am Sonntag präsentierte der BVB in Roman Bürki vom SC Freiburg allerdings schon einen Nachfolger für Weidenfeller. Der 24-jährige Schweizer, der in Freiburg noch einen Vertrag bis 2018 hatte, unterschrieb beim BVB bis 2019 und soll 4,5 Millionen Euro Ablöse kosten. Bürki war in der vergangenen Saison für den „kicker“zweitbester Torhüter der Bundesliga.