Turnern geht die Puste noch lange nicht aus
Sportler zeigen akrobatisches Können in Stadthalle bei TV-Fasnet
SPAICHINGEN - Der Fasnet-Dauerlauf hat Spuren hinterlassen, aber nicht beim TV: Am Fasnetmontag hat in der Stadthalle eine der letzten großen Fasnetveranstaltungen stattgefunden. Ihre Tollitäten durften dabei nicht fehlen, dabei war Prinz Daniel ganz heiser vom Sonntagsumzug. Trotzdem sparten alle nicht an Ohos und die Kinder und Jugendlichen des Vereins nicht an turnerischen Darbietungen.
Und die Manege von Zirkus Emilio ist frei: „Wir tanzen, fliegen durch die Luft, sind quietschfidel – wir sind Sportler mit Leib und Seel“, begrüßte Zirkusdirektor alias Turn-Abteilungsleiter Wolfgang Widmann die Zuschauer. Souverän führte er durch den Abend, kündigte die einzelnen Zirkusnummern an: Dazu gehörten Pinguine und Eisprinzessinnen, Cowboys, Astronauten und Kuriositäten, eher ein buntes sportliches Potpourri als eine Zirkusshow.
Die Show durfte aber nicht beginnen, ohne die Ehrengäste gebührlich zu empfangen: Das Prinzenpaar erschien mit seinen Pagen und den Garden, Hästrägern und Räten. Der Prinz schien ob seiner hohen Ar- beitsbelastung in den vergangenen Tagen erschöpft, aber lange noch nicht gewillt aufzugeben. Nur Turnen mochte er lieber nicht, da der Barren ganz schön knarren würde, dafür versprach er viel Beifall. Der Präsident der Narrenzunft Deichelmaus, Steffen May verwies auf die lange Tradition der TV-Fasnet.
Und dann begann das Showprogramm. Die Gardemädchen legten gekonnt wie immer vor, auch die Junggarde musste sich hinter ihren großen Vorbildern nicht verstecken. Der lateinamerikanische Gymnastiktanz Zumba stand neu auf dem Programm, dafür gab es extra eine Vortänzerin, die Sportbegeisterten auf der Bühne von der Gruppe „Mami Pitchea“tanzten nach. – Das Publikum traute sich noch nicht so ganz, gleich mitzumachen.
Zum Dahinschmelzen
Der Abend war geprägt von tänzerischen Darbietungen und turnerischem Können, hier und da schlichen sich einige Kuriositäten ein, die zum Schmunzeln anregten. Die Volleyballer zeigten bei „Red and White“zu Dance-Musik eine Choreographie der besonderen Art: In Reihe und Glied, jeder mit einem weißen und einem roten Hosenbein, erzeugten sie mit kleinen Bewegungen der Beine optische Verwirrungen. Die Zuschauer staunten auch nicht schlecht beim Luftpumpen-Orchester der Handballer. Toll der energische Dirigent, der den Takt vorgab: Einzelne Musiker standen auf Kommando auf, um ihre Luftpumpen zu betätigen. Schade nur, dass jene anscheinend auf die gewünschte Zugabe nicht vorbereitet waren.
Zirkusglanz und Zauber brachten die ganz Kleinen auf die Bühne: Als Pinguine und Eisprinzessinnen verkleidet, zeigten die Mädchen der Turnschule mit Hulahoop-Reifen und Tänzen turnerisches Geschick. Zum Dahinschmelzen.
Und die Ratsfrauen zeigten, warum sie zurecht diese Würde tragen. Sie katapultierten den Zuschauer in Alices Wunderland: Als Hutmacher in wunderschönen, verrückten Kostümen gekleidet, präsentierten sie einen Tanz. Und die Männertanzgruppe der Deichelmauszunft zeigte als Astronauten starke Bewegungen und mutige Pyramiden.
In den Pausen verleitete die Band „Sunrise“zum Schunkeln, in den Umbauphasen hätte allerdings auch der eine oder andere Sketch nicht ge- schadet. Aber das Warten lohnte sich, das Publikum war begeistert bei den sportlichen Formationen der aktiven Turner, die Schlag auf Schlag kamen: Als Cowboys und -girls präsentierten sie nach einem Squaredance mit Trampolin, Bock und Kasten verschiedene Figuren. Salti, Schrauben, Überschläge. Die Zuschauer wechselten an diesen Abend staunende Ahs und Ohs mit Beifall und Schunkelpausen ab. Begeistern konnte aber auch die Mini-Ersatzbank, die sportliche Ideen in das Motto Skigaudi einbetteten. Mehr Bilder von allen Gruppen gibt es auf schwaebische. de/ TVFasnet.