Friedberger Allgemeine

Baustelle Ortsmitte Dasing: Die Arbeit ist in vollem Gange

Zwischen Bauschlamm und Trockenbau – der neue Ortskern der Gemeinde wird gebaut. Ein Rundgang zeigt, was schon steht und wie das Verwaltung­sgebäude später aussehen wird.

- Von Anna Faber

Dasing Arbeiter tragen Rigipsplat­ten in den zweiten Stock, der Kran wird schon abgebaut, der Rohbau ist von Baugerüste­n eingerahmt. Die Baustelle der Ortsmitte Dasing ist in vollem Gange, das neue Verwaltung­sgebäude nimmt Gestalt an. Alle drei Neubauten sind bereits im Rohbau fertig und mit Dächern ausgestatt­et, Ende 2025 soll das Großprojek­t fertig werden. Rund 11 Millionen wird der Bau am Ende kosten. Bisher läuft alles nach Plan, doch das weitere Vorhaben ist eng getaktet. Ein fünfköpfig­es Team um Bürgermeis­ter Andreas Wiesner gibt einen Einblick, was schon steht und wie das fertige Projekt einmal aussehen wird. Ein Rundgang über die Baustelle des Millionenp­rojekts.

Der Unterschie­d zwischen dem bisherigen und dem zukünftige­n Verwaltung­sgebäude ist jetzt schon deutlich zu erkennen. Das noch bestehende ist ein altes Wohnhaus aus den 1970er Jahren, der Platz ist beschaulic­h, die Einrichtun­g altmodisch. Allein der Rohbau des neuen Verwaltung­sgebäudes kann sich schon sehen lassen. Das helle Konzept wirkt modern. Das Verwaltung­sgebäude hat schon Fenster und wird bereits mit Zwischenwä­nden und Elektrik ausgestatt­et. Der Eingangsbe­reich ist offen und hell gestaltet. Im Foyer soll eine Ausstellun­g Besucher anlocken. Da sich der Eingang am Außenplatz der oberen Ebene befindet, ist hier schon der erste Stock.

Innen führt eine offene Treppe in den zweiten Stock zu den Räumen der Gemeindeve­rwaltung. Bislang steht hier jedoch nur ein Gerüst. Oben angelangt wird das offene Konzept des Architektu­rbüros noch deutlicher. Die Zwischenwä­nde zwischen den Büros stehen bereits. Der Blick auf das Gebälk des Dachstuhls liegt jedoch frei, oberhalb der Türen werden noch Diamantgla­sscheiben eingebaut, sodass möglichst viel Tageslicht durch alle Räume strömt. Das neue Bürgermeis­terbüro liegt am Ende des Ganges, ein Eckbüro mit Blick auf den Platz und das südliche Dasing. Im zweiten Stock ist der Gang über eine Brücke mit der oberen Etage des Nebengebäu­des verbunden, wo der neue Ratssaal sein wird. So hat der Bürgermeis­ter einen direkten Zugang.

„Der gesamte Neubau ist auf der einen Seite zur Kirche und zur anderen Seite zum Maibaum ausgericht­et“, erklärt Architekt Ole Küster vom Architektu­rbüro Haack + Höpfner. Der starke Höhenunter­schied zwischen der Kirchstraß­e und der Anhöhe von Sankt Martin sei eine Herausford­erung in der Planung gewesen. Deshalb wird eine große Treppe auf den Platz zwischen Verwaltung­sgebäude und Tenne hinunterfü­hren. An der Stelle gähnt jedoch noch Leere, die Treppe ist eins der wenigen Elemente, für die noch viel Vorstellun­gskraft nötig sind.

Auf der gleichen Ebene wie der Eingang zur Verwaltung liegt auf südlicher Seite der neue Bürgersaal. Die schon eingebaute Fensterfro­nt verrät, dass hier ebenfalls auf Helligkeit gesetzt wurde. Von hier ist der Blick auf die beiden Außenplätz­e der oberen und unteren Ebene sichtbar, im Hintergrun­d steht der Maibaum als Mittelpunk­t. Auf der unteren Ebene wird an der Treppe ein Wasserspie­l errichtet, an dem Kinder spielen und Erwachsene sich erfrischen können. Zudem ist vor dem Areal noch eine Streuobstw­iese geplant. Solche Begegnungs­flächen sollen Dasing eine lebendige Ortsmitte bieten und das Gemeindele­ben stärken.

Neben dem Bürgersaal soll durch Sitzstufen ein weiterer Aufenthalt­sort entstehen. „Auch hier haben wir wieder eine Blickbezie­hung eingebaut“, erklärt Architekt Küster. Von den Stufen ist nun durch ein neues großes Fenster der Blick in die

Dass alle sich so aufeinande­r verlassen können, ist nicht selbstvers­tändlich.

Tenne und ihren eindrückli­chen Dachstuhl möglich. Umgekehrt ist von der Tenne aus durch das Fenster jetzt der Kirchturm von Sankt Martin sichtbar. Die Tenne wird durch einen Ausbau barrierefr­ei. Zudem soll in dem neuen Anbau mehr Platz für Mülltonnen und beispielsw­eise die Essensvorb­ereitung bei Festivität­en unterkomme­n.

Dass der Neubau bisher im Kosten- und Zeitplan liegt, ist in der guten Zusammenar­beit zwischen den fünf Hauptveran­twortliche­n begründet. Alexander Birner ist für die Abwasserle­itungen zuständig und arbeitet Hand in Hand mit Bauhofleit­er Christoph Schweizer. Bauamtslei­ter Karl Gamperl und Bürgermeis­ter Andreas Wiesner stellen im Gemeindera­t die Verbindung zu den Dasinger Bürgerinne­n und Bürgern her. Architekt Ole Küster ist Projektlei­ter und ist für die planmäßige Ausführung des Baus zuständig. „Dass alle so gut kooperiere­n und sich aufeinande­r verlassen können, ist nicht selbstvers­tändlich für so ein großes Projekt“, weiß der Architekt. Ob sich der Plan jedoch auch in den kommenden Monaten so gut umsetzen lässt, bleibt abzuwarten. „Wir haben uns sehr sportliche Ziele gesetzt“, räumt Bürgermeis­ter Wiesner ein. Bis zum Ende des Jahres soll die Verwaltung einzugsber­eit sein, ein Jahr später dann alle Gebäude fertig werden.

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Durch das Konzept des Architektu­rbüros Haack + Höpfner ist die St. Martin Kirche von vielen Blickwinke­ln zu sehen und wird dadurch hervorgeho­ben.
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Fotos: Anna Faber Die Tenne ist barrierefr­ei ausgebaut worden und steht weiterhin für große Veranstalt­ungen wie das Maibaumfes­t zur Verfügung.
 ?? ?? Die Holzkonstr­uktion im oberen Stockwerk des Verwaltung­sgebäudes soll nur durch Glasscheib­en verkleidet werden.
Die Holzkonstr­uktion im oberen Stockwerk des Verwaltung­sgebäudes soll nur durch Glasscheib­en verkleidet werden.
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Der neue Bürgersaal ist durch die Fensterfro­nten hell und auch von außen einsehbar.
 ?? ?? Im Erdgeschos­s des Verwaltung­sgebäudes bekommt die Bücherei Dasing mehr Platz.
Im Erdgeschos­s des Verwaltung­sgebäudes bekommt die Bücherei Dasing mehr Platz.
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Der matschige Boden verwandelt sich in einen Platz mit Wasserspie­l.
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Der Raum an der Ecke wird das neue Büro des Bürgermeis­ters.

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