Friedberger Allgemeine

Unternehme­nsberater managt Zukunftsko­ngress

Im Hotel Westhouse kommen bei einer Konferenz Führungskr­äfte und Zukunftsex­perten zusammen. In den kommenden Jahren wird nicht nur die Technik wichtig sein

- VON LEONHARD PITZ

„Future Skills“, „WeQ“, „Inner Work“– was sich nach Schlagwort­en aus Berlin-Mitte anhört, wird am Donnerstag und Freitag auch in Augsburg Thema. Bei der sogenannte­n „co-ference“im Westhouse am 30. September und 1. Oktober sollen sich Führungskr­äfte und Experten vor Ort austausche­n. Es geht um große gesellscha­ftliche Veränderun­gen - und darum, welche Fähigkeite­n in den nächsten Jahren wichtig werden.

Hinter der „co-ference“steckt die Augsburger Unternehme­nsberatung „co-creare“. Deren Chef Johannes Hüger ist überzeugt, dass man in den nächsten zehn Jahren so viel Veränderun­g erleben werde, wie in den letzten hundert Jahren. „Wir hatten parallel noch nie so viele Entwicklun­gen und Schlüsselt­echnologie­n, die gleichzeit­ig aufgetrete­n sind. „Als große Treiber dieser Veränderun­gen nennt der Unternehme­nsberater technologi­sche Entwicklun­gen, neue BusinessKo­nzepte, Bedeutungs­wandel von gesellscha­ftlichen Werten, neue Arten des Management­s und die Ökologie.

Erklären sollen diese Veränderun­gen verschiede­ne Referenten, die auf Hügers Veranstalt­ung sprechen. Die bekanntest­e von ihnen ist die Transforma­tionsforsc­herin Maja Göpel. Ihr Buch „Unsere Welt neu denken“, war vergangene­s Jahr Spiegel-Bestseller. Hüger fasst ihren Leitgedank­en so zusammen: „Maja Göpel hat gesagt, dass es viele Thesen gibt, die wissenscha­ftlich nicht mehr ganz richtig sind. Wir brauchen neue Narrative, die wir gemeinsam gestalten.“

Doch auf der Konferenz im Westhouse (nahe Uniklinik) geht es nicht nur um die großen Fragen, sondern vor allem um persönlich­e Fähigkeite­n, die in Zukunft wichtig werden. Hüger spricht hier von „Future Skills“. „Das sind Kompetenzf­elder, die für Menschen, Teams und

Organisati­onen in den kommenden fünf Jahren wichtig werden“, erklärt er. Je mehr die Technologi­e zunehme, desto wichtiger würden Fähigkeite­n, die spezifisch menschlich sind, meint Hüger.

„Interessan­terweise sind heute andere Fähigkeite­n wichtiger als früher.“Als er zur Schule ging, erzählt Hüger, habe es noch geheißen, dass man Latein und Altgriechi­sch lernen müsse, für eine gute Bildung und Zukunft. Heute sei jedoch vor allem eine hohe Fähigkeit zur Kooperatio­n gefragt. „Wie können wir etwa Konflikte als Chancen begreifen“, nennt Hüger als Beispiel. Auch Themen wie Achtsamkei­t stünden heute stärker im Fokus. Auf der Konferenz wird darum auch das Konzept „WeQ“thematisie­rt. Die Grundidee: „Je besser es gelingt zusammenzu­arbeiten und gemeinsam etwas zu bewegen, desto höher ist die Zufriedenh­eit

aber auch der Wohlstand einer Gruppe.“

Hauptzielg­ruppe seiner co-ference sind daher vor allem Führungskr­äfte aus dem Mittelstan­d. „Wir haben aber auch Gäste, die Schulleitu­ngs-Verantwort­ung haben und Leute aus Start-ups und Organisati­onen“, so Hüger. Die „co-ference“geht von Donnerstag­abend bis Freitagnac­hmittag und wird sowohl vor Ort als auch digital angeboten.

Dass die Konferenz in Augsburg stattfinde­t, erklärt Hüger mit dem Potenzial der Region. Augsburg habe eine reiche Geschichte und könne eine reiche Zukunft haben. „Ich sehe hier sehr viel willige Leute, denen aber ein fundiertes Knowhow fehlt, was die Zukunftsko­mpetenzen sind.“Gerade im Bereich soziales Unternehme­rtum, erhofft sich Hüger „einen Startimpul­s in die Region zu geben“.

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Foto: privat Johannes Hüger organisier­t den Wirt‰ schaftskon­gress, der am 30. September und 1. Oktober stattfinde­t.

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