Mehr Platz für Dauerparker in der Garage Ost
Bewerber auf der Warteliste haben jetzt gute Aussichten auf einen Stellplatz. An der Bauernbräustraße bleibt die Zahl der Ausweise dagegen gleich
Friedberg In der Garage Ost unter der Friedberger Ludwigstraße dürfen künftig mehr Dauerparker stehen. Statt 90 können die Stadtwerke 115 Parkausweise für Pkw ausgeben, dazu zwei für Motorräder. In der Garage West an der Bauernbräustraße bleibt die Zahl auf 50 beschränkt. Dem stimmte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung zu.
40 Euro im Monat muss bezahlen, wer einen der begehrten Ausweise haben will. Tagsüber sind es meist Beschäftigte und Geschäftsleute aus der Innenstadt, am Abend und am Wochenende die Anwohner, die die Parkberechtigung nutzen. Ein Anrecht auf einen festen Stellplatz ist damit nicht verbunden. Für beide Garagen gibt es eine Warteliste mit jeweils 16 Bewerbern. An die Stadtwerke wird darum immer wieder der Wunsch herangetragen, mehr Ausweise auszugeben, zumal selten alle Parkplätze gleichzeitig belegt sind.
Die Stadtwerke waren bislang zurückhaltend. Zum einen sollte für jeden ausgegebenen Ausweis ein Stellplatz vorhanden sein, wenn es schon keine feste Reservierung gibt. Zum anderen gehe mit jedem Ausweis ein Kurzzeitparkplatz verloren.
Mit diesem Argument sprachen sich auch die Grünen gegen die Ausweitung der Dauerparkplätze aus. Die Garagen seien vor allem für Kunden und Besucher der Innenstadt gedacht, sagte Marion Brülls. Dem widersprach Wolfgang Rockelmann (Parteifreie Bürger). Für die Garagen seien öffentliche Mittel aus der Städtebauförderung geflossen. Ein Sanierungsziel sei gewesen, die Altstadt wohnenswert zu machen. Auch die Stellplatzablöse sei zum großen Teil in die beiden Garagen geflossen.
Ulrike Sasse-Feile (SPD) schlug vor, sich in zwei Jahren anzuschauen, ob sich die Ausweitung für die Garage Ost bewährt habe. Da die Ausweise jährlich vergeben werden, könne auch eine Kündigung kurzfristig beschlossen werden, sagte Stadtwerke-Chef Holger Grünaug.
Komplett an das gemeinsame Kommunalunternehmen Verkehrsüberwachung Schwaben-Mitte überträgt die Stadt vom nächsten Jahr an die Verfolgung von Parksündern. Bisher hatte die Stadt selbst dafür zwei Halbtagsstellen im Außendienst und eine Halbtagsstelle im Innendienst vorgehalten, um insgesamt an 40 Wochenstunden die Überwachung des ruhenden Verkehrs zu gewährleisten. Zusätzlich war seit Jahresbeginn das Kommunalunternehmen mit weiteren 40 Wochenstunden beauftragt. Kontrolliert wird in der Innenstadt, an der Burgwallstraße, in den Garagen, in Friedberg-Süd und bei passendem Wetter auch am Friedberger See.
Weil weder das Kommunalunternehmen noch die städtische Verkehrsüberwachung kostendeckend arbeiten, wird ab Januar 2022 beides in einer Hand zusammengeführt. Die Stadt muss dann nur für die Stunden bezahlen, in denen auch tatsächlich kontrolliert wurde. Maximal sollen es 80 Stunden pro Woche sein. Dafür sind 270.000 Euro eingeplant. Im Gegenzug bekommt Friedberg die Einnahmen aus den Strafzetteln.