Ein Leben für den Tischtennissport
Peter Stähle spielte für den Post SV in der Bundesliga, engagierte sich beim FC Augsburg und war auch beruflich sehr erfolgreich. Jetzt wird er 75
Es gibt Dinge im Leben, die ändern sich auch über Jahrzehnte nicht. Bei Peter Stähle zählt die freitägliche Schafkopfrunde seit vielen Jahren zur Selbstverständlichkeit. Mit Freunden, mit denen er zusammen beim Post SV Augsburg einst Tischtennis gespielt hat. Peter Stähle war kein Hobbysportler, sondern zählte einige Jahre zu den besten Plattenspielern der Republik. Am Samstag feiert er seinen 75. Geburtstag.
In seiner Jugendzeit war Stähle ein echter Allrounder. Er spielte Basketball, Faustball, Fußball, Schach und auch Tischtennis. Beim TSV Schwaben erkannte man sein Talent und beantragte mit 15 Jahren schon das Spielrecht für die erste Mannschaft. Mit 19 wechselte er zum Post SV Augsburg, dem Verein, dem er bis heute treu ist. Er war nicht nur talentiert, sondern auch trainingsfleißig und gehörte bei den Postlern zur ersten Mannschaft, die 1966 in der neu gegründeten Bundesliga einen Startplatz erhielt. Mit zum Team gehörten der legendäre Toni Breumair, Werner Kümmerle,
Günter Wuchenauer, Josef Merk und Wilhelm Freyinger. Augsburg war eine echte Tischtennis-Hochburg, zu den Heimspielen in der neuen Sporthalle am Rosenauberg kamen mitunter mehr als 500 Zuschauer. 1967 gewann Stähle mit seinen Teamkollegen gegen den VfL Osnabrück die deutsche Pokalmeisterschaft und an der Seite des besten Augsburger Tischtennisspielers aller Zeiten, Martin Ness, den Titel im
Doppel. Doch irgendwann zerfiel das Augsburger Erfolgssextett. Ness wechselte zum TSV Milbertshofen, ein Jahr später, 1971, gab Stähle dem Werben des Zweitligisten TTC Ebingen nach und unterschrieb einen Vertrag in Baden-Württemberg. Doch nach einer Spielzeit kehrte er wieder in die Heimat zurück, ging erst zum TSV Schwaben, dann zurück zum Post SV.
Beruflich war der Betriebswirt bei Haindl Papier beschäftigt. Er stieg zum Geschäftsleiter der Spedition und Fluggesellschaft Interrot, die später als Augsburg Airways, firmierte, auf. Stähle engagierte sich auch beim damals hoch verschuldeten Fußball-Bayernligisten FC Augsburg und unterstützte von 1983 bis 1986 den Präsidenten Dr. Gerhard Kranzfelder. Apropos FCA: Der Fußball und der Bundesligist sind eine weitere Leidenschaft des Tischtennis-Altmeisters. Interessiert, aber auch durchaus kritisch verfolgt er den Weg des Klubs. Wenn die Weinzierl-Kicker wieder schnell in die Erfolgsspur finden würden, wäre dies für Peter Stähle ein echtes Geburtstagspräsent.