Neue Normalität
Impffortschritt im Schneckentempo
Thailand bekommt die seit Monaten in weiten Landesteilen wütende Corona-Welle langsam unter Kontrolle. In dieser Woche meldeten die Behörden erstmals seit einem Monat wieder weniger als 15 000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Mitte August lag die Zahl noch bei Rekordwerten von mehr als 22 000. In der vergangenen Woche hatte das staatliche Corona-Krisenzentrum bereits Lockerungen des strikten Lockdowns in den schwer betroffenen „dunkelroten Zonen“angekündigt. Dazu gehört auch die Hauptstadt Bangkok. Seit Mittwoch dürfen Restaurants wieder bis 20.00 Uhr öffnen. Zudem wird der Inlandsflugverkehr wieder aufgenommen. Ziel der Behörden sei es aber nicht mehr, das Virus gänzlich auszurotten, sagte Pensom Lertsithichai, eine Sprecherin des Außenministeriums. „Wir bereiten das Land auf eine schrittweise Rückkehr zur neuen Normalität vor, in der wir lernen, mit Covid-19 zu koexistieren, während wir gleichzeitig unseren Alltag so normal wie möglich, aber auch so sicher wie möglich gestalten.“Im vergangenen Jahr galt Thailand noch als Vorzeigeland im Kampf gegen die Pandemie – seit April erlebt der Staat aber seine bisher schwerste Welle. Bislang sind nur etwa zehn Prozent der 70 Millionen Einwohner vollständig geimpft. Einige Regionen, darunter die größten Inseln Phuket und Ko Samui, versuchen seit einigen Wochen dank spezieller Projekte einen Neustart des wichtigen Tourismussektors. In Thailands Hauptstadt Bangkok mehrten sich zuletzt die Proteste gegen die Corona-Politik der Regierung. Die Aktionen richten sich vor allem gegen die finanziellen Folgen des strengen CoronaLockdowns in vielen Landesteilen und die schleppende Impfkampagne.