Geldstrafen allein reichen nicht aus
Es ist eine Schande, wenn Menschen ihren Müll illegal in der Natur abladen. Im Lockdown haben die Fälle zugenommen, vermutlich weil immer mehr Menschen aktuell Zeit haben, Keller oder Dachboden zu entrümpeln oder gleich zu renovieren. Dabei sind solche Vergehen während der Corona-Pandemie noch kritischer zu sehen.
Denn wurden vorher oftmals Zeitmangel und zu lange Schlangen an den Wertstoffhöfen als „Ausreden“vorgeschoben, zieht das ohnehin schon fragwürdige Argument in Corona-Zeiten erst recht nicht mehr. Eine kurze Fahrt zur Sammelstelle sollte drin sein.
Auch die Kosten zur Entsorgung von Bauschutt oder gefährlichen Stoffen halten sich bei Privatleuten in Grenzen. Die paar Euro darf einem die Umwelt schon wert sein. Erwischt werden die Übeltäter leider selten. Umso wichtiger ist da die Abschreckung. Bis zu 2500 Euro fallen die Strafen bei Bauschutt aus, wobei die Höhe von der Menge des Mülls abhängt. Hausmüll ist mit bis zu 350 Euro vergleichsweise günstig entsorgt.
Zusätzlich zu empfindlichen Geldstrafen wären Sozialstunden eine nützliche Option zur Belehrung der Müllsünder. Wer täglich stundenlang am Lech entlangläuft und Plastikbecher vom Ufer entfernt und Kleidersäcke aus dem Wald trägt, überlegt sich künftig zwei Mal, ob er das alte Kinderbett in den Lechauen entsorgt. Eine Fahrt zum Wertstoffhof ist angenehmer.