Wer soll das bezahlen?
Eine eigene Wohnung oder gar ein Haus zu besitzen wird für immer mehr Augsburger ein unerreichbarer Traum: Denn auch wenn man das historisch niedrige Zinsniveau mit einrechnet, das die Preissprünge ein Stück weit ausgleicht, muss man heute erst einmal in der Lage sein, den nötigen Eigenkapitalanteil für den Kauf einer Immobilie und des dazugehörigen Bodens aufzubringen. Das schafft man im Neubausektor zunehmend nur noch, wenn man sehr gut verdient oder eine Erbschaft gemacht hat, zumal Kapitalanleger auch nicht mehr auf so gute Renditen wie vor einigen Jahren hoffen dürfen.
Denn die Mieten sind in der Stadt in den vergangenen Jahren nicht in dem Maß wie die Kaufpreise gestiegen, weil diese Kosten in Augsburg mit seiner Bevölkerungsstruktur und dem dazugehörigen Lohngefüge kaum noch durchsetzbar wären. Teurer geworden sind sie, das kann angesichts der Kaufpreise auch nicht verwundern, dennoch. Das geht zulasten derer, die zur Miete wohnen. Für manch einen wird es zunehmend eng, speziell wenn er eine neue Wohnung sucht. Nicht umsonst wird über neue Formen des Wohnens wie Genossenschaften verstärkt diskutiert.
Ob die Preissteigerung bei Wohnungen und Häusern künftig abnehmen wird? Etwaige Folgen von Corona und der dazugehörigen Wirtschaftskrise haben noch nicht auf den Immobilienmarkt durchgeschlagen, doch womöglich war das auch nicht zu erwarten. Eine Bilanz wird man in zwei oder drei Jahren ziehen können.