Für Autofahrer ist das keine Katastrophe
Wenn die Stadt nun Tempo 50 auf der Haunstetter Straße verhängt, wird für Autofahrer nicht gleich der Notstand im Augsburger Süden ausbrechen. Die durch das Tempolimit verlängerte Fahrzeit von Königsbrunn bis zum Übergang auf die Schleifenstraße im Hochfeld liegt bei weniger als einer Minute, eventuelle Einsparungen durch „intelligente“Ampeln noch nicht eingerechnet. Profitieren werden die Bewohner in Haunstetten – für sie wird es etwas leiser. Realistischerweise fahren die Autos jetzt Tempo 60 bei erlaubten 50 km/h statt bisher Tempo 70 bei erlaubten 60 km/h. Gefördert werden die Ampeln, genauso wie das Parkleitsystem, aus der DieselMilliarde zur Verbesserung der Luftqualität. Ehrlicherweise muss man sagen, dass die Projekte schon auf dem Tisch lagen, als von den Diesel-Tricksereien noch keiner wusste – die Ampeln waren der von der SPD geforderte politische Ausgleich fürs Tempo 50, das Parkleitsystem ist seit Jahren eine Forderung des Innenstadthandels. Man kann gut darüber streiten, ob Maßnahmen zur Beschleunigung des Autoverkehrs zur Senkung der Abgaswerte beitragen – oder ob sie am Ende nicht mehr Verkehr erzeugen. Bestandteil einer Verkehrswende sind die Ampeln nicht, aber das Auto ist immer noch das meistgenutzte Verkehrsmittel in Augsburg. Das kann man, bei allen Ansätzen zum Umsteuern, nicht komplett ignorieren. Ampeln sind ein pragmatischer Ansatz, damit umzugehen – neue große Autostraßen im Stadtgebiet wären dagegen eine Grundsatzfrage.