Drohnen für die Feuerwehr
Großschäden im Kreis können mit der neuen Ausstattung direkt zur Führungsgruppe Katastrophenschutz übertragen werden
Aichach-Friedberg Die Kreisbrandinspektion kann sich in Zukunft mithilfe von Drohnen, die mit Kameras bestückt sind, einen Überblick über die Einsatzlage vor allem bei Großbränden schaffen. Aber auch bei Katastrophenschutz ist die neue Technik hilfreich, wie Kreisbrandrat Christian Happach und Florian Alt, EDV-Berater der Kreisbrandinspektion, im Kreisausschuss erklärten. Dort gab es einhellige Zustimmung zum DrohnenKonzept und zu den Kosten für die Beschaffung und die notwendige Ausbildung von Feuerwehrleuten.
Zunächst werden rund 20000 Euro fällig für eine Einsatz- und eine Übungsdrohne, die bei einer Feuerwehr im südlichen Landkreis stationiert werden. In einem zweiten Schritt kommt dann ein weiteres Drohnenpaar in den nördlichen Teil des Wittelsbacher Landes. Wie hoch genau die Kosten sind, ergibt sich erst mit den Ergebnissen aus einer Ausschreibung.
Im Haushaltsplan des Landkreises sind aber insgesamt schon einmal 50 000 Euro für die technische Ausrüstung hinterlegt. Bei einem Großbrand oder einem Katastropheneinsatz, wie zum Beispiel beim Tornado im Affinger Becken vor vier Jahren, könnten damit Bilder direkt zur Führungsgruppe Katastrophenschutz übertragen werden. In der Einsatzzentrale im Landratsamt in Aichach werden solche Großeinsätze koordiniert.
Die Kreisbrandinspektion hat sich zuletzt bei mehreren Einsätzen mit einer privaten Drohne einen Blick aus der Vogelperspektive verschafft. Bei einer Großübung am Friedberger Krankenhaus wurde über die Kamera am Flugobjekt kontrolliert, ob nach einer Evakuierung auch wirklich niemand mehr in bestimmten Bereichen ist. Drohnen können auch längere Strecken abfliegen und damit bei der Suche nach Vermissten helfen. Bestückt mit Thermalkameras machen die Drohnen Brandnester auch bei geschlossenen Dächern ausfindig, zeigte Florian Alt die Einsatzmöglichkeiten auf. Das erleichtere Löscharbeiten und mache sie auch genauer.
Bei einem Waldbrand beim Friedberger Stadtteil Rinnenthal seien mithilfe dieser Technik vor kurzem Glutnester aufgespürt worden. Für die Ausbildung der Drohnenpiloten sind allein rund 70 Theoriestunden notwendig. Dazu müssen sie aber vor allem auch mit den Geräten üben.
Die Drohnen können auch bei der Suche nach Vermissten helfen