Der Einkauf und der Umweltschutz
Meine erste Zeitschrift war der Tierfreund, die Schulaufgaben schrieb ich bereits auf grauem Recycling-Papier. Aufgewachsen bin ich in einer Zeit, in der Umweltschutz immer wichtiger geworden ist. Noch heute, mit 41, fahre ich gerne mit dem Rad zur Arbeit. Manchmal, zum Beispiel während des Einkaufens, macht man sich dann seine Gedanken, was Sinn hat im Umweltschutz.
An den Obst- und Gemüsetheken beginnen die ersten Supermärkte derzeit, Alternativen zu den hauchdünnen Tütchen anzubieten, in die Tomaten, Kirschen oder Salatköpfe gepackt werden können. Hemdchenbeutel heißen sie auch, weil sie die Umrisse eines Hemdchens haben. Statt des Hemdchenbeutels aus Kunststoff sieht man vermehrt solche aus Bio-Plastik oder Papier. Aldi kündigte unlängst an, einen symbolischen Cent für die Tütchen zu verlangen – alles, um den Verbrauch zu senken und die Umwelt zu schonen. Gut, oder?
Im Laufe meines Einkaufs habe ich einen Sahnebecher, Kekse (in Karton und darin einer Plastikschale) und noch einige andere Dinge mehr in den Korb gepackt. Ich denke, jede Verpackung muss ein Vielfaches des Gewichts eines Hemdchenbeutels gehabt haben. Für das Gegengewicht eines Joghurt-Plastikbechers hätte man wahrscheinlich fünf Hemdchenbeutel abreißen können, für das Duschgel wahrscheinlich zehn.
Statistisch hat jeder Bundesbürger im Jahr 2018 rund 37 Hemdchenbeutel verbraucht. Angenommen, eines der Beutelchen wiegt ein Gramm, dann ist der Einspareffekt angesichts der 38 Kilo Plastikabfall, die pro Jahr und pro Kopf in Deutschland anfallen, wahrscheinlich gering.
Der Verzicht auf die Hemdchenbeutel scheint mir ehrenwert und richtig. Bis hin zum plastikfreien Einkauf ist es aber noch ein weiter Weg.