Wie Trump siegen konnte
M. Moore klärt auf
„Wie zum Teufel konnte das passieren?“In fünf Minuten fasst der vielfach ausgezeichnete amerikanische Politfilmer Michael Moore den historischen Umbruch mit Fakten und Gefühlen zusammen. Der sichere Sieg von Hillary Clinton kippt ins Entsetzen, als Donald Trump zum 45. US-Präsidenten gewählt wurde. Die Antwort in „Fahrenheit 11/9“ist vielschichtig und enthält sogar eine Selbstanklage: Obwohl Moore dank der guten Kenntnis seiner Mitbürger in Michigan von dem Potenzial für Populismus wusste, hatte auch der Regisseur den Kandidaten lange nicht ernst genommen.
Moore seziert die präsidentielle Katastrophe Trump mit Witz, Geist und überraschenden Perspektiven. Da wurde in seiner Gemeinde Flint die Wasserversorgung durch eine neoliberale Seilschaft extrem dreist ausgebeutet. Knapp skizziert er das erschütternde Drama, wie vor allem Farbige über das Trinkwasser mit Blei vergiftet wurden. Nur die Autoindustrie kriegte besseres Wasser.
Es sind eine Menge unglaublicher schockierender, aber auch hoffnungsvoller Geschichten, die Michael Moore hier schon für den Wahlkampf 2020 in Position bringt. Frech und flott präsentiert, unterhaltsam und lehrreich – sicher auch für eine kriselnde SPD.
» Fahrenheit 11/9 (2 Std. 8 Min.), Dokumentarfilm, USA 2018
Wertung ★★★★✩