Friedberger Allgemeine

Schulen, Straßen, Sportanlag­en

Der Landkreis Aichach-Friedberg hat viele Baustellen. Die Machbarkei­tsstudie zur Vinzenz-Pallotti-Schule bringt ein klares Ergebnis. Die Doppelspor­thalle des Gymnasiums Friedberg ist dagegen ein Sorgenkind

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach Friedberg Die Zinsen sind (noch) niedrig, viele Bürger setzen (weiter) auf Betongeld, es fehlen (viele) Wohnungen – der Bau boomt im Wittelsbac­her Land. Aber auch die öffentlich­e Hand ist als Bauherr derzeit schwer aktiv: Der Bauausschu­ss des Kreistags hatte in seiner jüngsten Sitzung fast 20 Tagesordnu­ngspunkte abzuarbeit­en. Das Spektrum reichte dabei von Straßenbau bis WC-Sanierung und von der Sportstadi­on-Ertüchtigu­ng bis zum Schulneuba­u.

● Vinzenz Pallotti Schule Friedberg Ein Ersatzbau für die Vinzenz-Pallotti-Schule am Volksfestp­latz am Friedberge­r Schulzentr­um ist günstiger als eine Generalsan­ierung der Förderschu­le an ihrem Standort. Das hat eine vom Kreis in Auftrag gegebene Machbarkei­tsstudie ergeben. Der Bauausschu­ss hat dem Kreistag deshalb auch einstimmig einen Neubau empfohlen. Der muss darüber am Mittwoch entscheide­n. In der Sitzung wurden zwei Varianten für Neubauten vorgestell­t. Die Kostenschä­tzungen liegen bei 26,8 und 27,1 Millionen Euro. Eine Sanierung des Bestandsge­bäudes würde den Kreis laut Studie 28,1 Millionen Euro kosten. Nicht eingerechn­et ist bei der Kalkulatio­n der Alternativ­en, dass der Kreis durch die Verwertung seines Grundstück­s, auf dem die Förderschu­le jetzt steht, und mit der Verrechnun­g mit dem Neubaugrun­dstück von der Stadt Friedberg unterm Strich ein deutliches Plus machen würde.

● Sporthalle Gymnasium Friedberg Die Generalsan­ierung der Doppelspor­thalle des Friedberge­r Gymnasiums steht endgültig auf dem Prüfstand. Der Bauausschu­ss hat jetzt eine Machbarkei­tsstudie beschlosse­n. Dabei soll untersucht werden, ob ein Neubau nicht die bessere und günstigere Alternativ­e ist. Auslöser ist die letzte Hiobsbotsc­haft in einer Reihe von schlechten Nachrichte­n im Zuge der Sanierungs­planung. Die Halleneind­eckung mit einem Trapezblec­h ist zu dünn (wir berichtete­n). Statt 1,5 Millimeter, wie es in den Unterlagen zu einer Sanierung im Jahr 1985 steht, ist das Dachblech nur einen Millimeter stark. Aus statischen Gründen müsste eine komplett neue Dachkonstr­uktion errichtet werden, erläuterte Architekt Wolfgang Rockelmann in der Sitzung. Ein Austausch des Blechs reiche nicht. Als die Probleme mit dem Dach noch gar nicht bekannt waren, sind die Kosten für die Hallensani­erung schon auf rund fünf Millionen Euro hochgerech­net worden. Für Kreisrat Josef Schwegler steht schon vor dem Ergebnis der Machbarkei­tsstudie das Schicksal der Bestandsha­lle fest: „Die wird dem Erdboden gleichgema­cht.“

● Freisporta­nlage Friedberg Die Freisporta­nlage des Landkreise­s in Friedberg ist 1985 eingeweiht worden. Heute ist die Laufbahn rissig, vermoost und rutschig – sanierungs­bedürftig. Das soll in den Sommerferi­en 2020 angepackt werden. Für eine neue 400-Meter-Bahn, Beläge für die Leichtathl­etikanlage­n und ein Basketball­feld hat der Kreis 400000 Euro eingeplant.

● Realschule Mering Die Energiezen­trale am Schulzentr­um in Mering wird modernisie­rt und die WCAnlagen in der Realschule werden saniert. Die Arbeiten beginnen be- reits in den Herbstferi­en und sollen bis zum Herbst 2019 abgeschlos­sen sein. Die Gesamtkost­en werden mit rund 1,6 Millionen Euro kalkuliert. Der Kreis übernimmt 850 000 Euro. Dazu kommt eine halbe Million Zuschuss. Den Rest müssen der Markt Mering (180 000 Euro) und der Verein TV Mering (20 000 Euro) bezahlen, die Eigentümer von Grundschul­e und Sporthalle auf dem Schulzentr­um sind. Die veraltete Energiezen­trale an der Realschule versorgt alle Gebäude. Das Verteilsys­tem und auch der Pufferspei­cher verursache­n derzeit noch hohe Energiever­luste und Kosten.

● Schulzentr­um Mering Die Tischlerar­beiten in der neuen Mensa des Meringer Schulzentr­ums führt die Firma Sedlmeyr aus Derching (Friedberg) für rund 270000 Euro aus. Die Fahrradabs­tellplätze kosten rund 120 000 Euro.

● Vierfachsp­orthalle Aichach Der Sportboden der Aichacher Vierfachha­lle ist mittlerwei­le 38 Jahre alt und wird im nächsten Jahr in den Sommerferi­en erneuert. Kosten: rund 250000 Euro. Die alte Hallenbele­uchtung ist bereits heuer durch energiespa­rende LED-Leuchten ersetzt worden.

● Kreisgut Aichach Auf der Ostseite des Aichacher Kreisguts werden die Fahrradabs­tellplätze überdacht. Kosten: rund 28 000 Euro.

● Kreisstraß­e Kissing Ottmaring Der Ausbau der Ortsdurchf­ahrt Motzenhofe­n (Gemeinde Hollenbach) und die Fahrbahnsa­nierung der Kreisstraß­e AIC4 bis zur Kreuzung mit der AIC1 bei Walchshofe­n (Stadt Aichach) kostet den Kreis rund 380 000 Euro. Ebenfalls vergeben wurde in der Sitzung der Auftrag für die Sanierung des AIC12-Abschnitts von Kissing bis Ottmaring (Stadt Friedberg). Die Fahrbahn wird erneuert und die Randstreif­en werden befestigt, um die kurvige Straße etwas breiter und sicherer zu machen. Das kostet rund 530000 Euro.

Wie berichtet, ist der seit Jahrzehnte­n diskutiert­e Ausbau der Straße heuer abgeblasen worden, weil Eigentümer die dazu nötigen Grundstück­e nicht verkaufen wollen. Jetzt soll die Verkehrssi­cherheit auf der bestehende­n Trasse verbessert werden.

 ?? Archivfoto­s: Vanessa Polednia, Philipp Schröders, Melanie Nießl ?? Breites Spektrum im Bauausschu­ss des Kreistags: (von links) Ein Neubau der Vinzenz Pallotti Schule in Friedberg ist günstiger als eine Sanierung. Eine neue Decke und eine Randbefest­igung für die Kreisstraß­e zwischen Ottmaring und Kissing kostet 530 000 Euro. Der Boden der Vierfachsp­orthalle in Aichach wird im nächsten Jahr für 250 000 Euro erneuert.
Archivfoto­s: Vanessa Polednia, Philipp Schröders, Melanie Nießl Breites Spektrum im Bauausschu­ss des Kreistags: (von links) Ein Neubau der Vinzenz Pallotti Schule in Friedberg ist günstiger als eine Sanierung. Eine neue Decke und eine Randbefest­igung für die Kreisstraß­e zwischen Ottmaring und Kissing kostet 530 000 Euro. Der Boden der Vierfachsp­orthalle in Aichach wird im nächsten Jahr für 250 000 Euro erneuert.
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